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Sommersemester 2009

Vorlesungen

Der Dreißigjährige Krieg 1618-1648 - Landwehr

The Thirty Years War 1618-1648

 

Di 11-13, Raum wird noch bekannt gegeben
Bachelor: Aufbaumodul Neuzeit, Themenmodul 1-4
Master:Mastermodul
Studium Universale: zugelassen
Beginn: 14.04.2009

Der Dreißigjährige Krieg ist seit jeher ein zentrales Thema der deutschen Geschichtswissenschaft. Neben einem Überblick über das Kriegsgeschehen und die Entwicklungen auf dem Kriegsschauplatz soll es darum gehen, die europäische Dimension dieses Konflikts zu verdeutlichen. Die Vorlesung versteht sich darüber hinaus nicht als eine Nacherzählung großer Schlachten oder wichtiger militärstrategischer Entscheidungen, sondern will die vielfältigen Konsequenzen aufzeigen, die der Krieg hatte. Politisch, ökonomisch, gesellschaftlich, kulturell und nicht zuletzt religiös stellt der Dreißigjährige Krieg einen epochalen Einschnitt dar, dessen Dimensionen auszuleuchten sind.

Literaturhinweise:

  • Johannes Burckhardt, Der Dreißigjährige Krieg, Frankfurt a.M. 1992.
  • Peter Englund, Die Verwüstung Deutschlands. Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, Stuttgart 1998.
  • Christoph Kampmann, Europa und das Reich im Dreißigjährigen Krieg. Geschichte eines europäischen Konflikts, Stuttgart 2007.
  • Richard Bonney, The Thirty Years War 1618-1648, Oxford 2002.
  • Maximilian Lanzinner/Gerhard Schormann, Konfessionelles Zeitalter 1555-1618. Dreißigjähriger Krieg 1618-1648, Stuttgart 2001.
  • Georg Schmidt, Der Dreißigjährige Krieg, München 1995.

 

Geschichtswissenschaft: Geschichte, Methoden, Medien der Vermittlung - Lehrende des Historischen Seminars

Historiography: Its history, methods and media

Mi 14-16 in HS 3H
BA: Modul Methoden und Vermittlung
Beginn: 22.04.2009

 

Europa im Konfessionellen Zeitalter (ca. 1550-1650)- Laux

Europe in the Age of Confessionalism (c. 1550-1650)

Di 16-18 in HS 3B
BA: Aufbaumodul Neuzeit, Themenmodul 1, 4
Master: Mastermodul
Studium Universale
Beginn: 21.04.2009

Während zum Zeitpunkt von Luthers Tod 1546 die Entscheidung über Einführung oder Ablehnung der evangelischen Lehre mancherorts bereits im Wesentlichen gefallen war (so in den meisten deutschen Territorien und Reichsstädten oder in England), war sie andernorts offen (etwa in Frankreich und in weiten Teilen des habsburgischen Herrschaftskreises). Trotz jeweils unterschiedlicher konfessioneller Verlaufsformen war allen Ländern gemein, dass sich angesichts unterschiedlicher religiöser Wahlmöglichkeiten andauernde, mitunter explosive gesellschaftliche Spannungen aufbauten.

In diesen allgemeinen Problemhorizont des „Konfessionellen Zeitalters“ reihen sich bedeutende Vorgänge ein, die für den weiteren Gang der Epoche und die jeweiligen nationalen Entwicklungen strukturbildend waren, beispielsweise in Frankreich die Hugenottenkriege oder die Revolutionen in den spanischen Niederlanden und in England.

Diese „großen Ereignisse“ der behandelten rund 100 Jahre und manche mehr werden Themen der Vorlesung sein. Deren geographischer und chronologischer Rahmen wird je nach sachlicher Erfordernis flexibel gehandhabt werden: Im Vordergrund der Betrachtung stehen das Alte Reich mit den hauptsächlich deutschsprachigen Gebieten, die Beneluxländer, Frankreich und die britischen Inseln, doch werden auch weitere Staaten bzw. Regionen Europas im Blick zu behalten sein, nämlich die iberischen Staaten, Italien, Skandinavien, Polen-Litauen und der unter osmanischer Herrschaft stehende südosteuropäische Raum.

Ziel der Vorlesung ist es, über die wichtigsten Entwicklungen in den europäischen Staaten zu informieren und deren Verflechtungen verständlich zu machen. Häufig wird es dabei sinnvoll sein, über den engeren Zeitrahmen eines Jahrhunderts hinauszugreifen. In thematischer Hinsicht wird es vorrangig um politisch-dynastische und verfassungsgeschichtliche sowie um konfessionelle Aspekte gehen. Zentrale Manifestationen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und auch der allgemeinen Kultur- und Alltagsgeschichte sollen ebenfalls berücksichtigt werden.

Literaturhinweise:

  • Harm Klueting, Das Konfessionelle Zeitalter. Europa zwischen Mittelalter und Moderne. Kirchengeschichte und Allgemeine Geschichte, Darmstadt 2007.
  • Maximilian Lanzinner, Konfessionelles Zeitalter, in: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, hg. v. Wolfgang Reinhard, Bd. 10, 10., völlig neu bearb. Aufl., Stuttgart 2001, S. 3-203.
  • Günter Vogler, Europas Aufbruch in die Neuzeit, 1500-1650 (= Handbuch der Geschichte Europas, Bd. 5), Stuttgart 2003.
  • Der Große Ploetz. Die Enzyklopädie der Weltgeschichte, 35. völlig neu bearb. Aufl., Göttingen 2008.

Übungen

Hexen - Benner

Witches

Di 9-11
Raum: 23.31, 02.24
BA: Aufbaumodul Neuzeit, Themenmodul 1-4
Studium Universale: ja, 2 CP

Beginn: 14.04.2009

„Vernichtung der weisen Frauen“, „Millionen verbrannter Hexen“, „systematische Verfolgung durch die katholische Kirche“ – populäre Irrtümer über die europäische Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit halten sich hartnäckig. Im Rahmen der Übung soll den zahlreichen Mythen anhand von Quellenlektüre und Forschungsliteratur auf den Grund gegangen werden.

Literaturhinweise:

  • Behringer, Wolfgang: Hexen. Glaube, Verfolgung, Vermarktung. 4. Auflage. München 2005.

 

Quellen zur Geschichte der Frühen Neuzeit interpretieren - Landwehr

Interpreting Sources of Early Modern History

Mo 14-16
Raum: 23.31, 05.22
BA: Modul Methoden und Vermittlung, Aufbaumodul Neuzeit
Beginn: 20.04.2009

Ziel der Übung ist es, an frühneuzeitlichen Beispielen den Umgang mit Quellen einzuüben. Im Rahmen historischen Arbeitens stellt der Umgang mit der Forschungsliteratur bekanntlich nur den informierenden Beginn wissenschaftlicher Anstrengungen dar. Erst die Beschäftigung mit dem geschichtlichen Material ermöglicht originäre historische Arbeit sowie die Formulierung eigener Fragestellungen und eigener Thesen. Wie aber geht man mit einer Quelle um? Zu Beginn der Übung soll zunächst eine einzelne, etwas ausführlichere Quelle im Zentrum stehen, die über mehrere Sitzungen hinweg unter möglichst vielen Gesichtspunkten untersucht wird. Erst nach intensiver Interpretation dieses einen Beispiels soll im weiteren Verlauf des Semesters auch auf weitere Quellen eingegangen werden.

Literaturhinweise:

  • Michael Maurer (Hg.), Aufriß der Historischen Wissenschaften, Bd. 4: Quellen, Stuttgart 2002
  • Birgit Emich, Geschichte der Frühen Neuzeit studieren, Konstanz 2006
  • Nils Freytag/Wolfgang Piereth, Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, 2. Aufl. Paderborn u.a. 2006
  • Ralf-Peter Fuchs, Technik: Die Arbeit mit den Quellen, in: Anette Völker-Rasor (Hg.), Frühe Neuzeit, München 2000 (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch), S. 255–272.


Die militarisierte Hauptstadt: Düsseldorf als Festungs- und Garnisonsstadt in der Frühen Neuzeit - Mauer

 

The militarized capital: Düsseldorf as a fortress und garrison town in early modern times

 

Mo 16-18
Raum: 23.31., U1.66
BA neu: Aufbaumodul Neuzeit, Themenmodul 1-4
Beginn: 20.04.2009

Das Oberthema der Lehrveranstaltungen der Frühen Neuzeit lautet in diesem Sommersemester "Gewalt". Passend zu dieser Schwerpunktsetzung sollen in der angekündigten Übung Begriffe und Quellen zu Militär, Befestigung, Schutz, Einquartierung u.v.m. im landesgeschichtlichen Kontext in den Blick genommen werden. Dies geschieht vornehmlich durch die gemeinsame Lektüre zeitgenössischer handschriftlicher Quellen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Paläographische, archiv- und hilfswissenschaftliche Grundkenntnisse sollen dabei gemeinsam erarbeitet werden; gleichzeitig versteht sich diese Veranstaltung als Einführung in die Landesgeschichte.

Grundkenntnisse der Geschichte der Frühen Neuzeit werden vorausgesetzt, ebenso die Bereitschaft zur Übernahme von Referaten.

Literaturhinweise:

  • Edmund Spohr, Düsseldorf - Stadt und Festung, 2. Aufl. Düsseldorf 1978 bzw. 1979.
  • Krieg und Frieden in Düsseldorf. Sichtbare Zeichen der Vergangenheit, hg. v. Jörg Engelbrecht und Clemens von Looz-Corswarem, Düsseldorf 2004.


Der Kölner oder truchsessische Krieg (1583-1588) im Spiegel zeitgenössischer Quellen - Peters

The Cologne War (1583-1588) in contemporary sources

Die Übung muss leider ausfallen! 

Do 14-16
Raum: 23.31, 02.22
BA neu: Aufbaumodul Neuzeit, Themenmodul 1-4
Beginn: 23.04.2009

Die Übung, in deren Mittelpunkt die Lektüre und Interpretation zeitgleicher Quellen stehen wird, beschäftigt sich mit Person und Politik des Kölner Kurfürsten Gebhard Truchsess von Waldburg (1547-1601), und insbesondere mit dem nach ihm benannten Krieg, der im ausgehenden Reformationsjahrhundert an vielen Orten des Rheinlandes mehr Leid und Elend auslöste als eine Generation später der Dreißigjährige Krieg.

Kurfürst Gebhard scheiterte mit seinem Versuch, das Erzstift Köln zu säkularisieren und dem lutherischen Glauben zuzuführen. Für die weitere konfessionelle Entwicklung des Kurstiftes handelt es sich um eine entscheidende Phase. Am Ende von Gebhards Herrschaft steht die Machtübernahme der Wittelsbacher am Rhein und der Beginn einer planvollen Gegenreformation.

Projektseminare

Paris. Stadtgeschichte und Stadtbaugeschichte von der Renaissance bis zur Belle Époque- Dreher

Paris. Urban History and Urban Developement from the Renaissance to the Belle Époque

Das Projektseminar muss leider ausfallen!

Fr 14-16
Raum: 23.31.02.24
BA: Praxismodul
Studium universale: ja, 2 CP; keine Begrenzung der Teilnehmerzahl.
Beginn: 17.04.2009

Die Millionen Touristen, die heute Paris besuchen, den Eiffel-Turm besteigen und vor der Louvre-Pyramide in oft schier endloser Schlange warten, wissen wohl in den allermeisten Fällen nicht, daß die Stadt, so wie sie von ihnen vorgefunden wird, immer noch weitgehend das Produkt der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist. Ihr „Grundriß“ datiert aus der Zeit des Second Empire, des Zweiten Kaiserreichs, dessen politischer Wille nicht nur das „mittelalterliche“ Paris rücksichtslos beseitigte, „modernisierte“. Das Projektseminar soll in die politische, soziale, kulturelle und städtebauliche/architekturgeschichtliche Entwicklungsgeschichte von der spätmittelalterlichen „ville royale“ zum administrativen, geistlichen und weltlichen Zentrum des Ancien Régime zur revolutionären „Hauptstadt der Nation“ bis zur „Hauptstadt des 19. Jahrhunderts“ (W. Benjamin) einführen und versuchen, ihren Mythos und die immerwährende Faszination, die von ihr ausgeht, begreifbar zu machen. Aus den anzufertigenden Projektarbeiten soll eine Art Handbuch (Texte, Abbildungen etc.) erstellt werden.

Literaturhinweise:

  • Colin Jones, Paris. Biography of a City, London 2004.
  • Karlheinz Stierle, Der Mythos von Paris. Zeichen und Bewußtsein der Stadt, München/Wien 1993.
  • Johannes Willms, Paris. Hauptstadt Europas 1789 – 1914, München 1988.
  • Walter Benjamin, Das Passagen-Werk, Frankfurt a. M. 1982.


Das Asienbild im Zedler. Ein Universal-Lexicon und wie es die Welt sah.- Winnerling

The image of Asia in the 'Zedler'. The world according to a Universal-Lexicon

Do 11–13 Uhr
Raum: 23.31, 02.22
BA: Praxismodul
Beginn: 16.04.2009

Johann Heinrich Zedlers “Grosses Vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste”, erschienen in 64 Bänden von 1730 bis 1751, stellt eines der großen Wissenskompendien der Frühen Neuzeit dar, wohl das größte im deutschsprachigen Raum. Die etwa dreihunderttausend Artikel, die es bietet, befassen sich zu einem großen Teil mit geographischen Informationen; etwa ein Drittel ist vermutlich geographischer Natur. Diese Artikel bieten allerdings nicht nur trockene Daten über Längen- und Breitengrade, Gebirge und Flüsse, sondern Länderbeschreibungen, die auch Sitten und Gebräuche, Geschichte, Religion, Sprache und Kultur der dortigen Völker einschließen und Europa ein Bild von der Welt außerhalb seiner Grenzen gaben. Diese Beschreibungen beruhten teilweise auf dem Augenschein der Entdecker und Händler, teilweise aber auch auf den Schriften all der Autoren, die entweder aus überlieferter Autorität heraus oder wegen ihrer vermeintlich detaillierten Schilderungen etwas zu wissen schienen über Außereuropa – inwiefern das mit heutigem Wissensstand noch übereinzubringen ist, ist jedoch fraglich, und selbst vom eigentlich möglichen Wissensstand der Zeit her nehmen sich manche Beschreibungen fabulös und unglaubwürdig aus. Autoren wie Mandeville und George Psalmanazar, deren Werke rein fiktiven Charakter haben, tauchen unversehens unter den Quellen für Länderbeschreibungen auf und werden augenscheinlich für bare Münze genommen.

Das Gros der Artikel in Zedlers Lexikon ist noch weitgehend unerforscht, und auch zum Lexikon selbst gibt es nur wenige Arbeiten. Das Ziel der Übung ist es, durch das Herausgreifen eines Teilbestandes, nämlich derjenigen Artikel, die sich mit Asien befassen, eine solche Forschungslücke in Angriff zu nehmen. Hierzu sollen die betreffenden Artikel auf ihre Quellen hin geprüft und Bezüge und Paraphrasen herausgestellt werden; diese Analysen sollen auf einer im Lauf des Projektes erstellten Homepage dauerhaft ins Internet gestellt werden, um die Ergebnisse öffentlich zugänglich zu machen.

Voraussetzungen für die Teilnahme sind die Bereitschaft zur eigenständigen Recherche, zur Quellenlektüre und die sichere Beherrschung mindestens einer Fremdsprache.

Literaturhinweise:

  • Ulrich J. Schneider, Europa und der Rest der Welt. Zum geographischen Wissen in Zedlers Universal-Lexicon, in: Paul Michel u. Madeleine Herren (Hg.), Allgemeinwissen und Gesellschaft. Akten des internationalen Kongresses über Wissenstransfer und enzyklopädische Ordnungssysteme, 2005, unter: http://www.enzyklopaedie.ch.
  • Ulrich J. Schneider, Die Konstruktion des allgemeinen Wissens in Zedlers 'Universal-Lexicon', in: Theo Stammen u. Wolfgang E. J. Weber (Hg.), Wissenssicherung, Wissensordnung und Wissensverarbeitung. Das europäische Modell der Enzyklopädien, Berlin 2004, S. 81 – 101.
  • Ulrich J. Schneider, Zedlers Universal-Lexicon und die Gelehrtenkultur des 18. Jahrhunderts, in: Hanspeter Marti u. Detlef Döring (Hg.), Die Universität Leipzig und ihr gelehrtes Umfeld 1680 – 1780, Basel 2004, S. 195 – 214.
  • Horst Dreitzel, Zedlers «Großes vollständiges Universallexikon», in: Das 18. Jahrhundert 18 (1994), S. 117 – 124.
  • www.zedler-lexikon.de [Eine vollständige Digitalisierung des gesamten Lexikons mit Suchfunktion; ein unentbehrliches Hilfsmittel für das Seminar. Machen Sie sich bitte mit der Seite gut vertraut!]

Proseminare

Königsmorde und andere Attentate. Theorie, Praxis und Strafen in der Frühen Neuzeit, insbesondere in Frankreich - Dreher

Regicides and other Assassinations. Theories, Practice and Punishments in Early Modern France

Das Proseminar muss leider ausfallen!

Fr 11-13 Uhr
Raum: 23.31, 02.27
BA: Aufbaumodul Neuzeit
Studium universale: ja, 2 CP; keine Begrenzung der Teilnehmerzahl
Beginn: 17.04.2009

Das „abscheulichste“ aller Verbrechen, abscheulicher noch als der „Vatermord“ ist der Mordanschlag auf die „geheiligte Person“ des Königs. Henri III und Jacques Clément, Henri IV und Ravaillac, Louis XVI und Damiens – unter den Königen hat es dennoch genügend Opfer gegeben. Allerdings haben die Herrscher auch ihrerseits wenig Skrupel gehabt, sich mißliebiger Menschen durch Mordtaten oder fingierte Prozesse zu entledigen. Erfolgreiche und fehlgeschlagene Attentate/politische Morde sollen in ihrem politisch-gesellschaftlichen Kontext untersucht und diskutiert sowie die „klassischen“ und zeitgenössischen Theorien des „Tyrannenmordes“, ihre Ursprünge, Entwicklungen und Folgen analysiert werden. Geklärt werden soll auch die Funktion des Justizsystems und der erbarmungslosen „supplices“ und ihrer Rituale.

Wie üblich ist damit verknüpft die Einführung in die Arbeitstechniken unserer Wissenschaft. Dabei werden im Laufe des Semesters von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kleinere Aufgaben zu erledigen und eine Abschlußprüfung (Klausur bzw. Referat) zu absolvieren sein.

Literaturhinweise:

  • Pierre Chevallier, Les régicides: Clément, Ravaillac, Damiens, Paris 1989.
  • Franklin L. Ford, Der politische Mord. Von der Antike bis zur Gegenwart, Reinbek 1992.
  • Georges Minois, Le couteau et le poison, L’assassinat politique en Europe (1400-1800), Paris 1997.
  • Roland Mousnier, Ein Königsmord in Frankreich. Die Ermordung Heinrichs IV., Berlin 1970.
  • Ernst Reibstein, Volksouveränität und Freiheitsrechte. Texte und Studien zur politischen Theorie des 14. bis 18. Jahrhunderts, 2 Bde., Freiburg/München 1972.

 

Der Staat. Idee und Ausformung einer Gewalt - Hansen

The State. Idea and implementation of power

Fr 14-16
Raum: 23.31, 02.27
BA neu: Aufbaumodul Neuzeit
Studium Universale: ja, keine Begrenzung der Teilnehmerzahl, 2 CP
Beginn: 17.04.2009

Der Staat scheint uns, wie so vieles in unserem Alltag, selbstverständlich und natürlich gegeben. Besonders die gängige Redewendung vom „Vater Staat“ suggeriert urtümliche Vertrautheit. Sobald man aber erklären soll, was oder wo genau der Staat sei, wird es problematisch, denn hinter den Personen, Einrichtungen und Gegenständen, die den Staat konkretisieren, steht kaum mehr als die Vorstellung, dass ein solcher Staat existiere.

Das Seminar befasst sich mit dem historischen Prozess, wie der Staat als gedankliches und dann als tatsächlich relevantes Gebilde in Erscheinung getreten ist, ferner, welche Bedeutungszuschreibung zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Gesellschaften der Staat (als Institution) erhielt.

In einigen Sitzungen führt dieses Proseminar anhand des Themas auch in die Technik wissenschaftlichen Arbeitens ein. Zwei Sitzungen sind in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek der professionellen Literaturrecherche gewidmet.

Literaturhinweise:

  • Asch, Ronald G./Freist, Dagmar (Hg.): Staatsbildung als kultureller Prozess. Strukturwandel und Legitimation von Herrschaft in der Frühen Neuzeit, Köln 2005.
  • Reinhard, Wolfgang: Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 1999.
  • Ders.: Geschichte des modernen Staates. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 2007.
  • Emich, Birgit: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren, Konstanz 2006.
  • Freytag, Nils/Piereth, Wolfgang: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, 3., akt. u. erw. Aufl., Paderborn u. a. 2008.

 

Gewalt in der Frühen Neuzeit - Landwehr

Violence in the early modern period

 

Mi 9-11
Raum: 23.31, 02.24
BA neu: Aufbaumodul Neuzeit
Beginn: 15.04.2009

Sich mit dem Thema der Gewalt in der Frühen Neuzeit zu beschäftigen, heißt nicht, sich aus zwielichtigen Gründen einem reißerischen Thema zuzuwenden. Gewalt ist vielmehr ein strukturelles Phänomen der Frühen Neuzeit. Daher soll das Thema der Gewalt als Sonde dienen, um grundlegende Aspekte der Geschichte der Frühen Neuzeit zu beleuchten. Es wird nicht nur um Gewalt im Rahmen kriegerischer Auseinandersetzungen gehen, sondern um Gewalt als ein generelles gesellschaftliches Phänomen, um ihre rechtliche Bedeutung sowie um ihre kulturellen und religiösen Kodierungen. Neben der Vermittlung eines grundlegenden Verständnisses von der Geschichte der Frühen Neuzeit sollen im Mittelpunkt des Proseminars der Umgang mit historischen Quellen sowie Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens stehen.

Literaturhinweise:

  • Neithard Bulst/Peter Schuster (Hg.), Gewalt. Ausprägung, Wahrnehmung und Regulierung von Gewalt in der Vormoderne, Paderborn u.a. 2005.
  • Magnus Eriksson/Barbara Krug-Richter (Hg.), Streitkulturen. Gewalt, Konflikt und Kommunikation in der ländlichen Gesellschaft (16.-19. Jahrhundert), Köln/Weimar/Wien 2003.
  • Thomas Lindenberger/Alf Lüdtke (Hg.), Physische Gewalt. Studien zur Geschichte der Neuzeit, Frankfurt a.M. 1995.
  • Markus Meumann/Dirk Niefanger (Hg.), Ein Schauplatz herber Angst. Wahrnehmung und Darstellung von Gewalt im 17. Jahrhundert, Göttingen 1997.
  • Julius R. Ruff, Violence in early modern Europe, Cambridge 2001.


“Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer!” Gewalt an den Kolonisierten während der Frühen Neuzeit - Winnerling

“The only good Indian is a dead Indian!” Violence against the colonized during Early Modern times

Mo 9-11
Raum: 23.31, 02.24
BA neu: Aufbaumodul Neuzeit
Beginn: 20.04.2009

Die ausgreifende europäische Kolonisation erfasst im Lauf der Frühen Neuzeit alle außerhalb Europas liegenden bewohnbaren Kontinente: Zunächst den amerikanischen Doppelkontinent, dann Afrika und Asien, schließlich auch Australien. Da die Kolonisatoren aber nicht in leere Räume vorstießen, sondern sich immer mit den bereits vorhandenen und sich mehr oder weniger schlagkräftig zur Wehr setzenden Einwohnern konfrontiert sahen, musste zweierlei entwickelt werden: eine Strategie zum Umgang mit dem neuen Raum und eine zum Umgang mit den neuen Untertanen. Das Seminar soll vor allem diese zweite Strategie thematisieren, und zwar anhand einer ihrer wesentlichen Merkmale: der Gewalt. Durch die gesamte Frühe Neuzeit hinweg finden sich gewaltsame Verhaltensweisen gegenüber den Kolonisierten und verhältnismäßig wenig Argumente dagegen. Warum war es so selbstverständlich, in der Fremde zu tun, was man einer unterworfenen Bevölkerung innerhalb Europas nie auf Dauer zugemutet hätte? Warum entwickeln sich über mehrere Jahrhunderte hinweg unter unterschiedlichsten Bedingungen immer wieder ähnliche Verhaltensmuster im Umgang mit der indigenen Bevölkerung? Ist Gewalt also eine strukturelle Bedingung des Kolonisierens, und wie weit ist unser Blick auf sie bereits durch Stereotype wie das titelgebende vorgeformt?

Literaturhinweise:

  • Barth, Boris, u.a. (Hgg) Das Zeitalter des Kolonialismus. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit DAMALS - Das Magazin für Geschichte und Kultur, Darmstadt 2007.
  • Todorov, Tzvetan, Die Eroberung Amerikas. Das Problem des Anderen. Frankfurt a.M. 1985.
  • Wendt, Reinhard, Vom Kolonialismus zur Globalisierung. Europa und die Welt seit 1500, Paderborn u.a. 2007.

Hauptseminare

Adel in der Neuzeit - Hansen/Rombeck-Jaschinski

Nobility in modern times

Fr 11-14 (14-tägig)
Raum wird noch bekannt gegeben
BA neu: Themenmodul 1-4
Master: Mastermodul
Studium Universale: ja, bis 3 Personen, 2 CP
Beginn: 17.04.2009

Reportagen über adlige Hochzeiten, Scheidungen und Geburten füllen nach wie vor die Gazetten nicht nur der „Regenbogenpresse“. Das voyeuristische Interesse an der Welt des Adels steht jedoch im Gegensatz zur eigentlichen Bedeutung des Adels in der modernen demokratischen Gesellschaft. Der gesellschaftliche Niedergang des Adels begann schon im 19. Jahrhundert, er beschleunigte sich mit dem Ende der Monarchien nach dem Ersten Weltkrieg und dem Verlust der ostelbischen Gebiete nach 1945.

Das Seminar beschäftigt sich mit der vielfältigen und wechselvollen Geschichte des Adels von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Dabei sollen politische, sozial-wirtschaftliche und kulturelle Aspekte behandelt werden.

Literaturhinweise:

  • Asch, Ronald G.: Europäischer Adel in der Frühen Neuzeit. Eine Einführung, Köln u. a. 2008.
  • Conze, Eckart (Hg.): Kleines Lexikon des Adels. Titel, Throne, Traditionen, München 2005.
  • Gersman, Gudrun u. a. (Hg.): Adlige Lebenswelten im Rheinland. Kommentierte Quellen der Frühen Neuzeit, Köln u. a. 2008.
  • Gerstner, Alexandra: Neuer Adel. Aristokratische Elitekonzeptionen zwischen Jahrhundertwende und Nationalsozialismus, Darmstadt 2008.
  • Reif, Heinz: Adel im 19. und 20. Jahrhundert (= EdG, Bd. 55), München 1999.

 

Die Welt in Worte fassen. Begriff und Wissen in der Frühen Neuzeit - Gerland/Landwehr

To clothe the world in words. Concept and knowledge in the early modern period

Mo 11-13
Raum: 23.31, 02.24
BA: Themenmodul 1-4
Master: Mastermodul
Beginn: 20.04.2009

Das Seminar verfolgt gleichermaßen ein theoretisches wie ein empirisches Ziel. Zunächst soll es um die grundsätzliche Frage nach dem Zusammenhang bestimmter gesellschaftlich etablierter Wissensformen einerseits sowie deren sprachlicher Ausgestaltung andererseits gehen. Dass Sprache und Wissen, Begriff und Kognition eng miteinander zusammenhängen, bedarf kaum eines näheren Beweises. Im Seminar sollen zur näheren Betrachtung dieses Problems verschiedene theoretische Ansätze in den Blick genommen werden, die Lösungsvorschläge für eben diesen Zusammenhang präsentieren. Darüber hinaus soll in historisch-empirischer Weise einigen Beispielen nachgegangen werden, um den Zusammenhang von Begriff und Wissen näher zu beleuchten: Wie spiegelt sich Wissen in Begriffen wider und welchen Einfluss nehmen Begriffsbildungen auf Formen kulturellen Wissens? Welchen Traditionen und Rezeptionssträngen entstammen Begriffsbildungen? Welche Voraussetzungen müssen zur Schaffung neuer Begriffe gegeben sein? Wie verbreiten sich entsprechende Konzepte und welche Weltanschauungen repräsentieren sie?

Literaturhinweise:

  • Dietrich Busse, Historische Semantik. Analyse eines Programms, Stuttgart 1987.
  • Hans Erich Bödeker (Hg.), Begriffsgeschichte, Diskursgeschichte, Metapherngeschichte, Göttingen 2002.
  • Reinhart Koselleck (Hg.), Historische Semantik und Begriffsgeschichte, Stuttgart 1979
  • Achim Landwehr, Historische Diskursanalyse, Frankfurt a.M. 2008.
  • George Lakoff, Leben in Metaphern: Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern, Heidelberg 2007.

Sonstige Veranstaltungen

Masterseminar

Zeitung in der Frühen Neuzeit - Landwehr

Early modern broadsheets and newspapers

Mi 11-13
Raum:23.31, 05.22
Master: Mastermodul
Beginn: 15.04.2009

Das 17. Jahrhundert markiert den Beginn des Zeitungswesens. Erstmals erschien 1605 in Straßburg ein regelmäßig gedrucktes Nachrichtenblatt. Sich mit der Geschichte dieses bedeutenden Mediums auseinanderzusetzen, soll Gegenstand des Seminars sein: Welche Vorläufer hatten die ersten gedruckten Zeitungen? Von wem und mit welchen Mitteln wurden die Zeitungen produziert? Welches Publikum sprachen sie an? Welche Verbreitung fanden sie? Welche Gegenstände wurden in diesen Zeitungen behandelt?

Darüber hinaus wird es aber vor allem um Probleme gehen, die in aktuelle Forschungsdiskussionen führen und Möglichkeiten eigener historischer Forschungstätigkeit eröffnen. Es ist nämlich immer noch nicht zufriedenstellend beantwortet, warum ausgerechnet seit Beginn des 17. Jahrhunderts die Anzahl gedruckter Nachrichtenblätter stetig zunahm. Welche historische Konstellation war für diese Entwicklung verantwortlich? Zudem hatten die Zeitungen sehr weit reichende, aber noch näher zu untersuchende Auswirkungen auf kulturhistorische Konstellationen, die beispielsweise das Verständnis von Raum, Zeit und Geschwindigkeit betrafen.

Literatur:

  • Walter Barton, Zeit und Zeitung. Die Anfänge der europäischen Presse 1605 und die Entwicklung der oldenburgischen Presse bis zur Franzosenzeit 1746-1813, Oldenburg 2000;
  • Peter Albrecht (Hg.), Historische Presse und ihre Leser. Studien zu Zeitungen und Zeitschriften, Intelligenzblättern und Kalendern in Nordwestdeutschland, Bremen 2005;
  • Astrid Blome (Hg.), Zeitung, Zeitschrift, Intelligenzblatt und Kalender. Beiträge zur historischen Presseforschung, Bremen 2000.

 

Oberseminar/Masterforum

Geschichte der Frühen Neuzeit/Geschichtstheorie- Landwehr

Early Modern History/Theory of History

Di 18-20 (14-täglich)
Raum: 23.21, U1.93
Beginn: 14.04.2009

Das Kolloquium ist in erster Linie ein Forum für die Vorstellung von Abschlussarbeiten (Bachelor, Master, Magister, Staatsexamen, Dissertation, Habilitation), soll darüber hinaus aber auch Raum für die Diskussion aktueller Debatten in der Geschichte der Frühen Neuzeit und der Geschichtstheorie bieten.

 

Kolloquium - Colloquium

Forum Neuzeit - Fieseler/Götz v. Olenhusen/ Hilger/Krumeich/Landwehr/Nonn/Schulte-Beerbühl/Wiesemann

Colloquium on modern history

Di 18-20
Raum: 23.31.02.24

Im Forum Neuzeit präsentieren auswärtige und Düsseldorfer Referenten aktuelle Fragestellungen und stellen ihre Forschungen zur Diskussion. Die Veranstaltung ist offen für Interessierte aller Semester!

Verantwortlichkeit: