Sommersemester 2011
Sommersemester 2011
Vorlesungen
Arme und Randgruppen in der Frühen Neuzeit- Landwehr
Poor people and minorities in the early modern period
Di 10:30-12:00 (2-stündig)
Raum: 23.21.HS 3H
Bachelor: Aufbaumodul Neuzeit; Themenmodul 1-4
Master: Mastermodul
Studium Universale: zugelassen, 2 CP (offene Teilnehmerzahl)
Beginn: 5. April 2011
Wenn man sich mit den gesellschaftlichen Verhältnissen der Frühen Neuzeit beschäftigt und insbesondere nach den Benachteiligten, Unterprivilegierten und sozial an den Rand Gedrängten fahndet, kann zuweilen der Eindruck entstehen, dass die Frühe Neuzeit kaum eine „Mitte“ der Gesellschaft gekannt haben dürfte, so dominant wirken die zahlreichen Randgruppen. Und an (aus unterschiedlichen Gründen) Ausgegrenzten herrschte zwischen 1500 und 1800 tatsächlich kein Mangel: Arme und Bettler, Deviante und fahrende Leute, so genannte „Zigeuner“, Juden und religiöse Minderheiten, Migranten, Ausgestoßene oder Kranke – die Straßen, Dörfer und Städte waren zumindest phasenweise durch solche Randgruppen deutlich geprägt. Im Rahmen der Vorlesung soll ein Überblick über diese sehr unterschiedlichen Randgruppen gegeben und ihre nicht selten von Armut gekennzeichnete Lebensweise dargestellt werden.
Literatur:
van Dülmen, Richard (1999): Der ehrlose Mensch. Unehrlichkeit und soziale Ausgrenzung in der Frühen Neuzeit. Köln/Weimar/Wien.
Hippel, Wolfgang v. (1995): Armut, Unterschichten, Randgruppen in der Frühen Neuzeit. München.
Jütte, Robert (2000): Arme, Bettler, Beutelschneider. Eine Sozialgeschichte der Armut. Weimar.
Rheinheimer, Martin (2000): Arme, Bettler und Vaganten. Überleben in der Not 1450-1850. Frankfurt a.M.
Roeck, Bernd (1993): Außenseiter, Randgruppen, Minderheiten. Fremde im Deutschland der frühen Neuzeit. Göttingen.
Übungen
Die Kleine Eiszeit - Benner
Little Ice Age
Do 14:30-16:00
Raum: 23.31 02.24
Teilnehmerzahl: max. 30 Studenten
Bachelor: Aufbaumodul Neuzeit
Studium universale: ja, 2 CP
Beginn: 7. April 2011
Nach einer konstanten Wärmeperiode im Mittelalter nahm im 14. Jahrhundert eine Epoche besonders starker klimatischer Schwankungen ihren Anfang, die sogenannte Kleine Eiszeit (Little Ice Age). Die Auswirkungen dieses Klimaphänomens waren vor allem zwischen 1560 und 1630 zu spüren und sorgten für extrem kalte Winter, die sich mit kühlen und feuchten Sommern abwechselten. In der Folge kam es zu Missernten, Teuerungen, Hungersnöten und Seuchen und nicht zufällig fällt die Kernphase der Kleinen Eiszeit mit der Hochphase der europäischen Hexenverfolgung zusammen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadebatte will sich die Übung mit der Bedeutung des Wetters für die frühneuzeitliche Gesellschaft und Kultur auseinandersetzen. Voraussetzung für die Teilnahme an dem Seminar ist die Bereitschaft zur Lektüre und Diskussion.
Literatur
Behringer, Wolfgang: Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung. 5., aktualisierte Auflage. München 2010.
Behringer, Wolfgang/Lehmann, Hartmut/ Pfister, Christian (Hg.): Kulturelle Konsequenzen der "Kleinen Eiszeit" (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Bd. 212). Göttingen 2005.
Glaser, Rüdiger: Klimageschichte Mitteleuropas. 1200 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Darmstadt 2008.
Mauelshagen, Franz: Klimageschichte der Neuzeit. Darmstadt 2010.
Winiwarter, Verena/Knoll, Martin: Umweltgeschichte. Eine Einführung. Köln (u.a.) 2007.
„In Pantoffeln durch den Terror“. Alltagsleben in der Französischen Revolution - Hansen
Facing terror in slippers. Everyday life during the French Revolution
Fr 10:30-12:00 (2-stündig)
Raum: 2331.02.27
Teilnehmerzahl: maximal 25 Personen
BA: Modul Methoden und Vermittlung, Aufbaumodul Neuzeit, Themenmodul 1-4
Master: Mastermodul (nur BN möglich!)
Studium Universale: ja, bis zu 3 Teilnehmer; 2 CP
Beginn: 8. April 2011
Sechs Jahre lang, von 1791 bis 1796, führte der Pariser Bürger Célestin Guittard Tagebuch. Es ist ein aufschlussreiches Dokument, das uns viel über das Alltagsleben während der Revolutionszeit erzählt. In diesem Seminar werden wir intensiv dieses vielschichtige Tagebuch lesen und uns so mit der erlebten Französischen Revolution auseinandersetzen. Inzwischen liegen diese Aufzeichnungen, die fast zwei Jahrhunderte unentdeckt in einem Familienarchiv lagen, übersetzt vor. Kenntnisse der französischen Sprache werden also nicht vorausgesetzt.
Literatur:
- Ernst Schulin: Die Französische Revolution, 4., überarb. Aufl., München 2004.
- Hans-Ulrich Thamer: Die Französische Revolution, 3. Aufl., München 2009.
“Mit geringen Kosten und schlechten Hauß-Mitteln zu curiren” – Gesundheit für arme Menschen – Winnerling
“To cure with low costs and simple household remedies” – Health for poor people
Mi 10:30-12:00 (2-stündig)
Raum: 23.21.00.85 (PC-Pool)
Teilnehmer: maximal 14
Bachelor: Aufbaumodul Neuzeit, Modul Methoden und Vermittlung
Teilnehmer S.U. : 5, CP S.U.: 2
Beginn: 7. April 2011
Die Möglichkeiten zu medizinischer Versorgung entsprechen in der Frühen Neuzeit bei weitem nicht denen, über die wir heute wie selbstverständlich verfügen. Für große Teile der Bevölkerung sind Ärzte nicht zu erreichen oder zu bezahlen; sowohl bei der Prophylaxe wie der Behandlung von Krankheiten und Beschwerden sind diese Menschen entweder auf lokale Spezialisten – “Hümpler, Stümpler und Häckenärzt”, wie eine Quelle formuliert – oder auf Eigeninitiative angewiesen. Woher aber wissen, womit man sich als einfacher Mensch “mit geringen Kosten und schlechten [=schlichten] Hauß-Mitteln (...) curiren” kann? Die Antwort geben ab dem Ende des 15. Jahrhunderts massenhaft verbreitete Kräuterbücher, in denen Nutzen und Anwendung von Kräutern und anderen Pflanzen aller Art zur Selbstverabreichung beschrieben werden. Zunächst noch lateinisch, dann bald in den Volkssprachen gedruckt, werden diese Kräuterbücher schnell zu einem Massenmedium und stellen damit eine wertvolle Quelle nicht nur zur Medizin- und Wissenschafts-, sondern auch zur Sozialgeschichte der Frühen Neuzeit dar. Die Übung befasst sich mit dieser Quellengattung intensiv anhand ausgewählter Originalexemplare des 15. bis 18. Jahrhunderts aus dem Bestand der ULB Düsseldorf, mit der die Veranstaltung in Kooperation stattfindet. Daraus ergibt sich auch die organisatorisch notwendige Beschränkung auf maximal 14 Teilnehmer. Unbedingte Voraussetzungen für die Teilnahme sind aufgrund der direkten Arbeit mit den Quellen:
Die Fähigkeit, Fraktur zu lesen.
Die Bereitschaft, unter Verwendung von Hilfsmitteln mit kurzen Quellentexten in verschiedenen Sprachen zu arbeiten (Latein, Deutsch, Französisch, Englisch, Niederländisch, Italienisch).
Fähigkeit zu eigenständiger Recherche.
Literatur:
Blunt, Wilfried/Raphael, Sandra: The Illustrated Herbal. Revised Edition, London 1994.
Schmitz, Rudolf/Kuhlen, Franz-Josef: Geschichte der Pharmazie, Bd. I u. II, Eschborn 1998 u. 2005.
Seligmann, Siegfried/Zwernemann, Jürgen (Bearb.): Die magischen Heil- und Schutzmittel aus der belebten Natur. Das Pflanzenreich, Berlin 1996.
Telle, Joachim (Hg.): Pharmazie und der gemeine Mann. Hausarznei und Apotheke in deutschen Schriften der frühen Neuzeit (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 36), Wolfenbüttel 1982
Projektseminare
Schätze ans Licht! Stadtgeschichtliche Quellen edieren und publizieren - Mauer
Treasures to the light. Editing and publishing urban sources
Do 16:30-18:00 (2-stündig)
Raum: 2331.02.27
Maximale Teilnehmerzahl: 25
BA: Praxismodul
Master: Projektmodul
Beginn: 7. April 2011
Im Jahr 2012 feiert das Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf sein 100-jähriges Bestehen. Zu diesem Zweck soll eine größere Publikation mit ausgewählten Stücken aus den Beständen des Archivs vorbereitet werden (Urkunden, Akten, Photos, Pläne etc.). In der Übung sollen die Studierenden gemeinsam, in Arbeitsgruppen und – sofern sinnvoll - auch in Einzelarbeit ausgewählte Archivalien vom 14. bis 20. Jahrhundert beschreiben, in den historischen Kontext einbetten und diese Beiträge unter Anleitung publikationsfähig gestalten.
Selbstverständlich werden alle Autorinnen und Autoren ein Freiexemplar des fertigen Buches erhalten.
Vorausgesetzt wird die Fähigkeit, unter Anleitung, aber auch selbständig zu recherchieren – dies nicht nur in der Bibliothek, sondern in einigen Fällen auch im Archiv. Da die Vorbereitung einer Publikation eine kontinuierliche und verlässliche Mitarbeit erfordert, sollte das Interesse an der Sache im Vordergrund stehen.
Proseminare
Armut und Politik in der Frühen Neuzeit - Landwehr
Poorness and politics in the early modern period
Mo 14:30-16:00 (2-stündig)
Raum: 2331.02.24
Maximale Teilnehmerzahl: 35
BA: Aufbaumodul Neuzeit
Beginn: 4. April 2011
Armut ist ein Phänomen, mit dem sich politische Herrschaftsformen wohl zu allen Zeiten in der einen oder anderen Form auseinandergesetzt haben. Wie man sich in der Frühen Neuzeit diesem Problem zuwandte, soll Gegenstand dieses Proseminars sein. Dabei wird es einerseits darum gehen, frühneuzeitliche Bestimmungen von „Armut“ festzumachen, bevor dann unterschiedliche Maßnahmen zur „Bekämpfung“ dieser Armut thematisiert werden sollen. Die Spannweite reicht dabei von karitativen Einrichtungen über Stigmatisierungen und Einsperrungen in Arbeitshäusern bis zu Abschiebungen und Vertreibungen.
Neben der Vermittlung eines grundlegenden Verständnisses von der Geschichte der Frühen Neuzeit sollen im Mittelpunkt des Proseminars der Umgang mit historischen Quellen sowie Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens stehen, wobei die Literaturrecherche, das korrekte Bibliographieren sowie das Verfassen eines Referats bzw. einer schriftlichen Hausarbeit intensiv eingeübt werden.
Literatur:
Hippel, Wolfgang v. (1995): Armut, Unterschichten, Randgruppen in der Frühen Neuzeit. München.
Jütte, Robert (2000): Arme, Bettler, Beutelschneider. Eine Sozialgeschichte der Armut. Weimar.
Rheinheimer, Martin (2000): Arme, Bettler und Vaganten. Überleben in der Not 1450-1850. Frankfurt a.M.
Die Suche nach dem Reichtum der Welt. Europa und seine Kolonien im 17. Jahrhundert - Winnerling
The Quest for the world's riches. Europe and her colonies in the 17th century
Do 10:30-12:00 (2-stündig)
Raum: 2331.02.24
Teilnehmer: maximal 35
BA: Aufbaumodul Neuzeit
Teilnehmer S.U.: 15, CP S.U. 2
Beginn: 7. April 2011
Das 17. Jahrhundert ist aus europäischer Sicht eine Periode des erneuten Ausgreifens auf die Welt: Nach den kolonisatorischen Erfolgen Portugals und Spaniens folgen nun vor allem Engländer, Franzosen und Niederländer, aber auch andere europäische Staaten wie die skandinavischen oder sogar Brandenburg-Preußen einem anscheinend unausweichlichen Drang zur Expansion auf den Globus. Nicht zu vergessen dabei die nichtstaatlichen Akteure: Das 17. Jahrhundert ist auch das der großen Fernhandelsgesellschaften, der niederländischen Vereenigden Oost-Indischen Compagnie (VOC), der englischen East India Company (EIC) und der französischen Compagnie des Indes Orientales (CIO), und das zahlloser kleinerer privater Kaufleute und Unternehmer, die auf eigene Rechnung am Geschehen europäischer Expansion teilnehmen. Das Proseminar stellt die Frage, welche Motivationen hinter diesem Ausgreifen stehen: Die Ausdehnung der eigenen politischen Macht? Abenteuerlust? Neugierde? Wirtschaftliche Interessen? Unter Berücksichtigung des europäischen Wirtschaftssystems der Frühen Neuzeit und der zeitgenössischen Vorstellungen davon, wie und wozu Staaten zu Reichtum gelangen könnten und müssten, soll vor allem die Frage im Vordergrund stehen, welche Rolle hierbei die Reichtümer der Fremde spielten, die die Europäer – bei weitem nicht nur in Form von Gold und Silber – in Übersee suchten (und sich anzueignen versuchten). Warum griff Europa gewaltsam nach den Schätzen der Welt? Und: Wurde es tatsächlich reich dabei?
Literatur:
Gömmel, Rainer: Die Entwicklung der Wirtschaft im Zeitalter des Merkantilismus 1620 – 1800, München1998.
Hausberger, Bernd (Hg.): Die Welt im 17. Jahrhundert, Wien 2008.
Nagel, Jürgen G.: Abenteuer Fernhandel. Die Ostindienkompanien, Darmstadt 2007.
Reinhard, Wolfgang: Kleine Geschichte des Kolonialismus . - 2., vollst. überarb. und erw. Aufl., Stuttgart 2008.
Hauptseminare
Vergangenheitsbilder in der Frühen Neuzeit - Landwehr
Images of the past in the early modern period
Mo 10:30-12:00 (2-stündig)
Raum: 23.31.02.24
Maximale Teilnehmerzahl: 35
BA: Themenmodul 1-4
Beginn: 4. April 2011
Soweit wir wissen, hat man sich zu allen Zeiten und an allen Orten in der einen oder anderen Form Gedanken über die Vergangenheit gemacht. Diesem Nachdenken über das, was zeitlich hinter einem liegt (obwohl: liegt es wirklich „hinter“ uns?), näher nachzuspüren, lohnt sich aus unterschiedlichen Gründen. Dadurch lassen sich beispielsweise unsere eigenen Vorstellungen von der Konstitution und dem Wert der Vergangenheit relativieren. Sodann sind Zeitkonzepte in hohem Maß für die Konstitution von Gesellschaften und Kulturen verantwortlich. Im Verlauf der Frühen Neuzeit verschoben sich die Möglichkeiten, über die „eigene Vergangenheit“ nachzudenken in ganz erheblichem Maß, was nicht nur für ein verändertes Nachdenken über die Dimension „Zeit“ spricht, sondern vor allem auch für eine Neuausrichtung gesellschaftlicher und kultureller Zusammenhänge.
Literatur:
LeGoff, Jacques, Geschichte und Gedächtnis, Frankfurt a.M./New York/Paris 1992.
Staatsgewalt und Herrschaft in der Frühen Neuzeit. Fakten, Fiktionen, Analysen - Laux
Sovereignty and Governance in the Early Modern Age: Facts, Fictions, Analyses.
Do 16:30-18:00 (2-stündig)
Raum: 23.31.02.26
BA: Themenmodul 1, 3, 4
Beginn: 14. April 2011
Das Hauptseminar kreist im Wesentlichen um den so genannten „Absolutismus“, der jene Epoche der europäischen Geschichte seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1648) bezeichnet, in der dynastische Regenten ihre Herrschaft in einem bis dahin nie erreichten Maße durchzusetzen verstanden. Mithin bedeutet „Absolutismus“ überhaupt erst die theoretische Ausformung eines Herrschaftskonzepts, das auf der idealerweise uneingeschränkten Gewalt des Souveräns gegenüber jedweden Konkurrenten („intermediären Instanzen“) gründete.
Einst ein unverrückbarer Topos der europäischen Geschichtsschreibung, wird der analytische Wert der Epochenzuweisung „Absolutismus“ in der modernen internationalen Forschung seit Jahren allerdings sehr kritisch gesehen: Tatsächlich nämlich bedeutete er eine Rückprojektion nationaler (prostaatlicher) Interpretationen in die Vormodere, die für ältere Generationen von Historikern noch typisch war. Gleichzeitig wurde meist überschätzt oder sogar ausgeblendet, in welchem Maße Herrscher und ihre Verwaltungen seit dem 16. und deutlich verstärkt dann im 17. und 18. Jahrhundert Herrschaft gegenüber ihren Untertanen geltend machen konnten oder auch nur wollten.
Die Veranstaltung wird somit die Manifestationen staatlicher Gewalt durch typologische Erhebungen auf breiter geographischer und chronologischer Ebene anhand zeitgenössischer Quellen wie auch theoretischer Texte aus älterer und jüngerer Zeit erörtern. Auf diesem Wege ist es das Ziel, zu einem möglichst tiefen Verständnis der Frühen Neuzeit in ihrer Gesamtheit zu gelangen.
Literatur:
Duchhardt, Heinz, Europa am Vorabend der Moderne, 1650-1800 (= Handbuch der Geschichte Europas, Bd. 6), Stuttgart 2003.
Masterseminare
Kalender: Ein frühneuzeitliches „Massenmedium“ - Landwehr
Almanacs: An early modern “mass media”
Mi 8:30-10:00 (2-stündig)
Raum: 2331.02.24
Maximale Teilnehmerzahl: 30
Master: Mastermodul
Beginn: 6. April 2011
Kalender waren in der europäischen Frühen Neuzeit eines der am meisten verbreiteten Medien. Grund genug, sich diesem historischen Material etwas ausführlicher zu widmen, zumal es sich bei diesen Kalendern nicht nur um Hilfsmittel zur Terminfixierung handelte, sie vielmehr die Funktion eines komprimierten Wissensspeichers übernahmen. Es gab nicht nur zahlreiche unterschiedliche Formen von Kalendern, sondern sie waren auch recht textlastig und können daher gerade aufgrund ihres hohen Verbreitungsgrades einen guten Einblick in frühneuzeitliche Verhältnisse unterschiedlicher Art gewähren.
Literatur:
Duncan, David Ewing (1999): Der Kalender. Auf der Suche nach der richtigen Zeit. München.
Knopf, Jan: Kalender. In: Fischer, Ernst; Haefs, Wilhelm; Mix, York-Gothart (Hg.): Von Almanach bis Zeitung. Ein Handbuch der Medien in Deutschland 1700-1800. München, S. 121–136.
Mix, York-Gothart (Hg.) (2005): Der Kalender als Fibel des Alltagswissens. Tübingen.
Rüpke, Jörg (2006): Zeit und Fest. Eine Kulturgeschichte des Kalenders. München.
Tersch, Harald (2008): Schreibkalender und Schreibkultur. Zur Rezeptionsgeschichte eines frühen Massenmediums. Graz.
Vogtherr, Thomas (2001): Zeitrechnung. Von den Sumerern bis zur Swatch. München.
Wendorff, Rudolf (1993): Tag und Woche, Monat und Jahr. Eine Kulturgeschichte des Kalenders. Opladen.
Masterübungen
Geschichte machen - Landwehr
Making History
Mi 14:30-16:00 (14-täglich, 1 SWS)
Raum:
Maximale Teilnehmerzahl: 25
Master: Methodenmodul, Mastermodul
Beginn: 13. April 2011
Diese Veranstaltung ist die Fortsetzung eines Experiments. Sie stellt den Versuch dar, bei all der Auseinandersetzung mit historischen Themen, Persönlichkeiten der Vergangenheit und (mehr oder minder) antiquierten Gegenständen nicht diejenigen aus dem Auge zu verlieren, die „Geschichte machen“. Der Blick soll also gerichtet werden auf die Arbeit von HistorikerInnen, aber auch auf unsere eigene Arbeit: Wie gelingt es denjenigen, die „Geschichte machen“, diese gut (oder möglicherweise auch weniger gut) zu machen, und was sollte man selbst beachten, wenn man gute „Geschichte machen“ will? Neben der Auseinandersetzung mit exemplarischen Forschungsbeiträgen sollen auch Arbeiten aus der Gruppe der Teilnehmenden diskutiert werden.
Die Veranstaltung ist auf zwei Semester angelegt und wird im kommenden Semester fortgesetzt.
Literatur: wird im Verlauf der Veranstaltung bekannt gegeben.
Sonstige Veranstaltungen
Geschichte der Frühen Neuzeit/Geschichtstheorie- Landwehr
Early Modern History/Theory of History
Di 18:30-20:00 (14-täglich, im Wechsel mit dem Forum Neuzeit)
Raum: 23.32.01.68
Beginn: wird bekannt gegeben. Bitte melden Sie sich an!!
Das Kolloquium ist in erster Linie ein Forum für die Vorstellung von Abschlussarbeiten (Bachelor, Master, Magister, Staatsexamen, Dissertation, Habilitation), soll darüber hinaus aber auch Raum für die Diskussion aktueller Debatten in der Geschichte der Frühen Neuzeit und der Geschichtstheorie bieten.
Für Masterstudierende ist der Besuch des Masterforums und des Forums Neuzeit obligatorisch.