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Sommersemester 2012

Vorlesngen

Der Rhein. Ein Fluss in der Frühen Neuzeit - Landwehr

Montag, 16:30 - 18:00
BA alt: Aufbaumodul Neuzeit; Themenmodul 1-4
 BA neu: Aufbaumodul Neuzeit und Osteuropa; Vertiefungsmodul I + II
 MA alt: Mastermodul I + II
 MA neu: Mastermodul II

Geschichte findet nicht nur in der Zeit statt, sondern auch im Raum: eigentlich eine Binsenweisheit, die in vergangenen Jahren aber für viel Forschungsdiskussionen gesorgt hat. Entsprechende Anregungen aufgreifend, wird sich die Vorlesung dem Rhein als einer politisch, wirtschaftlich, kulturell und auf viele andere Arten geprägten Landschaft nähern, ohne allerdings seine Geschichte nachzuerzählen, sondern Geschichte an diese Landschaft anzulagern. Es soll gewissermaßen eine Rheinfahrt unternommen werden, um zu sehen, welche historischen Erkenntnisse sich unterwegs gewinnen lassen. Im Zentrum soll dabei die Frühe Neuzeit als ein Zeitraum stehen, der angesichts der dominierenden Rheinromanik in der Geschichte dieses Flusses vernachlässigt worden ist.


Literatur

  • Cepl-Kaufmann, Gertrude/Johanning, Antje (2003): Mythos Rhein. Zur Kulturgeschichte eines Stroms. Darmstadt
  • Febvre, Lucien (2006): Der Rhein und seine Geschichte. 2. Aufl. Frankfurt a.M./New York
  • Tümmers, Horst Johannes (1999): Der Rhein. Ein europäischer Fluss und seine Geschichte. 2. Aufl. München

Übungen

Kindheit und Jugend in der Frühen Neuzeit - Hartfiel

Blockseminar: Die Veranstaltung findet vom 17. - 20. 07.2012 statt!

09:00 - 17:00
BA (alt): Aufbaumodul Neuzeit, MMV, TM II -IV
BA (neu): Basismodul Neuzeit und Osteuropa, Aufbaumodul Neuzeit und Osteuropa, Vertiefungsmodul I+II

Seit Philipp Ariès in den 1970er Jahren seine Thesen veröffentlichte, wird das 18. Jahrhundert traditionell als der Zeitraum der »Entstehung der Jugend« betont. Doch führt ein Rückgang in der Zeit tatsächlich zu Unterscheidungen? Sind „Kindheit" und „Jugend" tatsächlich moderne Phänomene und gab es in der Frühen Neuzeit keine den modernen Vorstellungen entsprechende Form von Kindheit und Jugend? Das Seminar will sich an drei aufeinanderfolgenden Tagen diesen Fragen und den Begrifflichkeiten widmen. Neben der Nachverfolgung und Auswertung der wissenschaftlichen Diskussion nach Ariès, werden verschiedene Quellen im Hinblick auf die o.g. Fragen kritisch analysiert. Grundsätzlich ist die Bereitschaft zur vorbereitenden Lektüre und zur aktiven Mitarbeit - auch in Teams - sowie die Offenheit für eine partizipative Seminargestaltung gefordert.

Literatur

  • Ariès, Philippe: Geschichte der Kindheit. Mit einem Vorwort von Hartmut von Hentig, 2. Auflage, München 1976.
  • Arnold, Klaus: Familie - Kindheit - Jugend, in: Hammerstein, Notker / Buck, August (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bd. I: 15. bis 17. Jahrhundert, München 1996, S. 135-152.
  • Dudek, Peter: Geschichte der Jugend, in: Krüger, Heinz-Hermann / Grunert, Cathleen (Hrsg.): Handbuch Kindheits- und Jugendforschung, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Wiesbaden 2010, S. 359-376.
  • Horn, Klaus-Peter: Was ist denn eigentlich die Jugend? Moderne Fragen und vormoderne Antworten, in: Ders./ Christe, Johannes / Parmentier, Michael (Hrsg.): Jugend in der Vormoderne. Annäherung an ein bildungshistorisches Thema (=Beiträge zur Historischen Bildungsforschung, Bd. 23), Köln/ Weimar/ Wien 1998, S. 1-20.
  • Levi, Giovanni / Schmitt, Jean-Claude (Hrsg.): Geschichte der Jugend, Bd. 1: Von der Antike bis zum Absolutismus, Frankfurt am Main 1996.
  • Rang, Brita: Übergänge: Jugend und Adoleszenz (weiblich - männlich). Eine Einleitung aus historisch-pädagogischer Perspektive, in: Dies./ May, Anja (Hrsg.): Das Geschlecht der Jugend. Dokumentation der Vorlesungsreihe Adoleszenz: weiblich/männlich? im Wintersemester 1999/2000 an der Johann Wolfgang Goethe Universität, Frankfurt am Main 2001, S. 9-32.

 

Kunst und Kultur in der Stadt - Entwicklungslinien vom Mittelalter bis heute - Mauer

Do, 16:30 - 18:00
BK GES 2011 VT I: V/Ü/Ex nach Wahl
BK GES 2011 VT II: HS/Ü/Ex nach Wahl
MS GES 2011 Mastermodul II
Themenmodul Kulturgeschichte u. Historische Anthropologie
Themenmodul Gesellschafts- u. Verfassungsgeschichte 

Wie selbstverständlich nehmen wir heute die Existenz von Museen, Theatern, Opernhäusern und zahlreichen anderen Kulturinstituten sowie Bauwerken, die eine Stadt prägen, wahr. Diese Einrichtungen - bei Museen auch ihre Exponate - haben allerdings Geschichte und Entstehungsvoraussetzungen, nicht zuletzt ökonomischen und politischen Charakters. Anhand der Beispielstadt Düsseldorf soll der Genese von „Hochkultur" nachgegangen werden, wobei durchaus Vergleiche mit anderen Städten erwünscht sind.
Da teils mit Archivgut gearbeitet werden soll, wendet sich diese Veranstaltung vornehmlich an fortgeschrittene Studierende.
Neben der vorausgesetzten regelmäßigen Teilnahme wird die Übernahme eines Referats erwartet.

Projektseminare

Spielend lernen? Wie konstruiert man ein historisches Computerspiel? – Winnerling

Learning by playing? How to construct a historical video game?

Do 10:30 - 12:00
Praxismodul
Offen für das Studium Universale (4 CP)

Die Veranstaltung findet über zwei Semester hinweg statt. Es handelt sich hier um die Fortsetzungsveranstaltung zum Wintersemester 2011/12.  

Computerspiele als Massenmedium sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, und ebensowenig Geschichte aus Computerspielen. Die Zahl der Spiele mit historischem Inhalt ist Legion, und darunter zählen durchaus auch große Bestseller der Spieleindustrie. Damit ergeben sich für die Geschichtswissenschaft automatisch Fragen nach der Darstellung der im Spiel gezeigten Inhalte und dem damit vermittelten Geschichtsbild. Bislang haben die – wenigen – damit verbundenen Untersuchungen vor allem gezeigt, dass das Medium Computerspiel seinen Inhalten, und damit auch den historischen, einige Beschränkungen auferlegt, und dass die dort zu findenden Darstellungen eben nicht das Geschichtsbild wiedergeben, das die akademische Geschichtswissenschaft dort gern finden würde. Muss das so sein? 

Das Projektseminar nimmt sich vor, einmal eine ganz praktische Herangehensweise an dieses Problem zu versuchen. Dass Medien durch ihre jeweils eigene Form die durch sie vermittelten Inhalte formen und beschränken, ist Grundvoraussetzung einer jeden Analyse solcher Inhalte und gilt ebenso für Bücher, Zeitschriften, Film und Hörfunk. Und dass in Büchern, Zeitschriften, Filmen und Hörfunk anzutreffende populäre Geschichtsdarstellungen meist kein akademisch akzeptables Geschichtsbild vermitteln, würde niemanden dazu zu bringen, zu behaupten, das sei auch gar nicht möglich. Warum sollte das für Computerspiele anders sein? Das Projekt wird also hier sein, den Gegenbeweis zu führen und ein im Rahmen des Möglichen historisch „korrektes“ Computerspiel zu konstruieren. Dabei vorab eine Einschränkung: Da alle Studierenden teilnehmen können sollen, werden wir mit möglichst einfachen Mitteln arbeiten, also frei verfügbare und schnell erlernbare Spielegeneratoren als Softwaregrundlage heranziehen. Die Herausforderung ist also einerseits, dennoch ein attraktives Spiel zu gestalten, und andererseits, dieses Spiel tatsächlich geschichtswissenschaftlich akzeptabel zu machen. 

Da der damit verbundene Arbeitsaufwand trotz allem sehr hoch ist, ist das Projektseminar auf 2 Semester angelegt; nur wer in beiden Semestern teilnimmt, kann es erfolgreich abschließen. Da die sich ergebenden Aufgaben außerordentlich vielfältig sind, ist die Veranstaltung für Studierende aller Semester, sowohl im BA- als auch im MA-Studium, geöffnet. 

Unbedingte Voraussetzung zur Teilnahme ist die Fähigkeit und Bereitschaft, im Team zu arbeiten!

Literaturhinweise: 

  • Annetta, Leonard A.: The “I’s” Have It: A Framework for Serious Educational Game Design, in: Review of General Psychology 14, 2/2010, 105–112
  • Baur, Stefan: Historie in Computerspielen: „Anno 1602 – Erschaffung einer neuen Welt“, in: Werkstatt Geschichte 23, 1999, 83–91 
  • Bywater, Michael: Fair Game, in: New Humanist 01/2010, unter: http://www.eurozine.com/articles/2010-02-04-bywater-en.html
  • Fogu, Claudio: Digitalizing Historical Consciousness, in: History and Theory, Theme Issue 47, 2009, 103–121 
  • Korte, Barbara/Paletschek, Silvia (Hgg.): History goes Pop. Zur Repräsentation von Geschichte in populären Medien und Genres, Bielefeld 2009
  • Mertens, Mathias/Meißner, Tobias O.: Wir waren Space Invaders. Geschichten vom Computerspielen, Frankfurt 2002
  • Schwarz, Angela (Hg.): "Wollten Sie auch immer schon einmal pestverseuchte Kühe auf Ihre Gegner werfen?". Eine fachwissenschaftliche Annährung an Geschichte im Computerspiel, Berlin 2010

http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/geschichte/lehrstuehle/viii-geschichte-der-fruehen-neuzeit/lehre/vorige-semester/wise2010-11/

Proseminare

Der Siebenjährige Krieg - Hansen

Mo, 16:30 - 18:00
BA alt: Aufbaumodul Neuzeit
BA neu: Aufbaumodul Neuzeit und Osteuropa

Wenn wir uns heute dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) zuwenden, haben wir oft immer noch die literarischen Denkmäler, die populären Schriften und vor allen Dingen die Bilder vor Augen, die im 19. Jahrhundert entstanden sind und die dieses Ereignis aus der Epoche der Aufklärung auf ihre Weise eingefangen und über lange Zeit fest in das nationale Gedächtnis eingeprägt haben. Vornehmlich steht dabei Friedrich der Große im Mittelpunkt und mit ihm der umkämpfte Status Preußens als europäische Großmacht. Bei eingehender Betrachtung jedoch verweist dieser mehrjährige Krieg auf einen größeren Kontext wie etwa die ungelösten Fragen des Österreichischen Erbfolgekriegs. Von daher ist die preußisch-österreichische Auseinandersetzung, die in den 1740er Jahren zwei Kriege um Schlesien hervorbrachte und den Siebenjährigen Krieg auch als Dritten Schlesischen Krieg begreifen lässt, ebenso ein Aspekt wie die ungeklärten kolonialen Rivalitäten zwischen England und Frankreich. Berechtigterweise kann man also eine globale Perspektive einnehmen, und die Forschung, die derzeit intensiv Beiträge hierzu leistet, betrachtet den Siebenjährigen Krieg bereits entsprechend vor allen Dingen als einen Weltkrieg im 18. Jahrhundert.
Das Proseminar möchte diese Perspektive aufgreifen und die unterschiedlichen Aspekte des Siebenjährigen Krieges beleuchten. Die Teilnehmer werden dabei mit den Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut gemacht. Für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind neben der aktiven Mitarbeit ein Referat mit Thesenpapier und die Abfassung einer schriftlichen Hausarbeit erforderlich. Die Themenvergabe findet in der ersten Sitzung statt.
Literatur     

  • Heinz Duchhardt: Balance of power und Pentarchie. Internationale Beziehungen 1700-1785, Paderborn u. a. 1997.
  • Sven Externbrink (Hg.): Der Siebenjährige Krieg (1756-1763). Ein europäischer Weltkrieg im Zeitalter der Aufklärung, Berlin 2010.
  • Marian Füssel: Der Siebenjährige Krieg. Ein Weltkrieg im 18. Jahrhundert, München 2010.
  • Nils Freytag/Wolfgang Piereth: Kursbuch Geschichte, 5., aktualisierte Aufl., Paderborn 2011. (Zur Anschaffung empfohlen. Es können problemlos auch die 3. oder die 4. Aufl. 2008 bzw. 2009 in der Lehrbuchsammlung benutzt werden.) 

http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/geschichte/lehrstuehle/viii-geschichte-der-fruehen-neuzeit/lehre/vorige-semester/sose2012/

Hauptseminare

Die Uhr. Technik, Macht und Gesellschaft - Landwehr

Mi, 08:30 - 10:00
BA alt: Themenmodul 1-4
BA neu: Vertiefungsmodul I + II

Man stelle sich vor, wir hätten keine Uhren mehr - eigentlich unvorstellbar. Uhren bestimmen unseren Alltag und unser Leben in einem ungeheuren Ausmaß. Deutlich wird diese Macht der Uhren gerade daran, dass wir sie üblicherweise gar nicht mehr wahrnehmen. Eine Historisierung kann helfen, um sich vor Augen zu führen, welche Konsequenzen die Etablierung und Veralltäglichung der Uhr als Medium hat. Dieser Frage soll das Seminar nachgehen, indem die allmähliche Ausbreitung von Uhren in Europa ebenso nachverfolgt wird wie die Wandlungsprozesse, die daraus resultierten.


Literatur     

  • Cipolla, Carlo M. (1999): Gezählte Zeit. Wie die mechanische Uhr das Leben veränderte. Berlin;
  • Dohrn-van Rossum, Gerhard (1992): Die Geschichte der Stunde. Uhren und moderne Zeitordnung. München/Wien;
  • Landes, David S. (1983): Revolution in time. Clocks and the making of the modern world. Cambridge/London.

Sonstige Veranstaltungen

Masterforum/Oberseminar: Geschichte der Frühen Neuzeit/Geschichtstheorie - Landwehr

Di,18:30 - 20:00 - 14tägig; Beginn: Bitte melden Sie sich an!

Das Kolloquium ist in erster Linie ein Forum für die Vorstellung von Abschlussarbeiten (Bachelor, Master, Magister, Staatsexamen, Dissertation, Habilitation), soll darüber hinaus aber auch Raum für die Diskussion aktueller Debatten in der Geschichte der Frühen Neuzeit und der Geschichtstheorie bieten.
Für Masterstudierende ist der Besuch des Masterforums und des Forums Neuzeit obligatorisch.

 

Forum Neuzeit - Institut für Geschichtswissenschaften

Di, 18:30 - 20:00 - 14tägig

MA alt: Projektmodul
MA neu: Abschlussmodul

Im Forum Neuzeit präsentieren auswärtige und Düsseldorfer Referenten aktuelle Fragestellungen und stellen ihre Forschungen zur Diskussion. Die Veranstaltung ist offen für Interessierte aller Semester!Für Masterstudierende ist der Besuch des Masterforums und des Forums Neuzeit obligatorisch

Verantwortlichkeit: