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Wintersemester 2007/08

Wintersemester 2007/08

Proseminar: Kulturtransfer in der Frühen Neuzeit?

Winnerling

- Die Veranstaltung muss aus organisatorischen Gründen leider entfallen! -

Proseminar: Der Josephinismus - Durchbruch zur Moderne?
Österreichische Reformpolitik und aufgeklärter Absolutismus

The Josephinism - Breakthrough into the modern age?
Austrian policey of reform and enlightened absolutism in the 18th century

Hansen

Do 11-13 h, Geb. 23.21, Raum U1.91
Beginn: 18.10.2007

BA alt: TMN, BA neu: Aufbaumodul Neuzeit

Zum „Idealtypus“ reformabsolutistischer Herrschaft wird häufig der preußische König Friedrich II. (1712-1786) erhoben. Teilweise radikaler (und oftmals überhastet) dagegen versuchte der aufklärungsfreundliche Habsburger Joseph II. (1741-1790) seinen Staat zu reformieren und zu modernisieren: das Toleranzpatent für Protestanten und Juden, die weitestgehende Aufhebung von Zensur und Todesstrafe, die Einführung der Zivilehe, der Klostersturm und verschiedene Reformen im Bereich der Staatsverwaltung, der Bildungs-, Gesundheits- und Sozialpolitik gehörten mitunter dazu. In diesem Seminar soll dieser unter dem Begriff Josephinismus stehende Modernisierungsprozess im Habsburgerreich des 18. Jahrhunderts behandelt werden. Dabei ist auch der Terminus Josephinismus zu problematisieren, der dem Namen nach auf das Wirken Joseph II. während seiner Alleinregierungszeit von 1780 bis 1790, kurz vor der Französischen Revolution, verweist, in der Forschung seit langem aber auch die Regierungszeit Maria Theresias von 1740 bis 1780 mit einbezieht – beziehungsweise überhaupt als umfassende kulturelle und geistige Reformbewegung, als österreichische Sonderform der Aufklärung angesehen wird.

Einführende Literatur:

Karl Otmar Freiherr von Aretin: Einleitung. Der Aufgeklärte Absolutismus als europäisches Problem, in: Ders. (Hg.), Der Aufgeklärte Absolutismus (= Neue wissenschaftliche Bibliothek, Bd. 67), Berlin 1974, S. 11-51;

Derek Beales: Joseph II. und der Josephinismus, in: Helmut Reinalter/Harm Klueting (Hg.), Der aufgeklärte Absolutismus im europäischen Vergleich, Wien u. a. 2002, S. 35-54;

Elisabeth Kovács: Was ist Josephinismus?, in: Österreich zur Zeit Kaiser Joseph II. Mitregent Kaiserin Maria Theresias, Kaiser und Landesfürst, 3., verb. und erg. Aufl. Wien 1980, S. 24-30.

Übung: Adrien Reland (1676 – 1718) und die digitale Geschichtsforschung

Adrien Reland (1676 – 1718) and the digital historical research

Winnerling

DI, 14- 16 S.T. (2stündig), 15 Teilnehmer
Gebäude 23.21.U1.64
Beginn: 16.10.2007
LPO: A3, BA-Alt: EMN, TMN 1 - 4; BA-Neu: Themenmodul 1 - 4


Adrien Reland, latinisiert Hadrianus Relandus, war Anfang des 18. Jahrhunderts Professor in Utrecht und trieb sich in verschiedenen Fachgebieten – Linguistik, Judaistik, Kartographie und vergleichende Religionswissenschaft (in heutiger Terminologie) – um, nicht ohne weitreichende Neuerungen hervorzubringen; seine zwei Bücher über die islamische Religion (1705) wurden ob ihrer vorurteilsfreien Betrachtungsweise auf den Index Librorum Prohibitorum gesetzt. Trotz zeitgenössischen Ruhms ist er heute nahezu vergessen, es bieten sich dennoch verschiedene Zugangswege sowohl zu Werken und Quellen wie zur wenig umfangreichen Sekundärliteratur.

Die Übung will am Beispiel Relands die Möglichkeiten und Perspektiven digitaler Geschichtsforschung in Kombination mit traditionellen historischen Methoden erproben. Nach einer Einführung in verschiedene Ressourcen und Verfahren von „E-Geschichte“ soll die gemeinsame Erarbeitung eines Workingpapers zu Reland nach den Richtlinien der Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen Ziel der Veranstaltung sein; im Anschluss ist die Online-Veröffentlichung vorgesehen.

Aus organisatorischen Gründen im Zusammenhang mit dem Workingpaper ist die Veranstaltung auf maximal 15 Studierende begrenzt; um Voranmeldung unter winnerling@phil-fak.uni-duesseldorf.de wird gebeten. Sprachkenntnisse (Latein, Französisch oder Niederländisch) sind hilfreich, aber nicht obligatorisch. Die Übung ist als Blockseminar konzipiert. 

Literaturhinweise:

Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen
(http://oa.mpg.de/openaccess-berlin/berlindeclaration.html)

Forschungsatelier Geschichte lernen mit Wikis und Wikipedia
(http://campus.ph.fhnw.ch/Geschichte/GeschichteLernenMitWikisUndWikipedia)

Rosenzweig, R., Can History Be Open Source? Wikipedia and the Future of the Past, unter: http://www.historycooperative.org/journals/jah/93.1/rosenzweig.html

Grindley, N., Tools and Methods for Historical Research, unter:
http://www.methodsnetwork.ac.uk/redist/pdf/wkp4.pdf

Bastiaensen, M., Adrien Reland a la recherche d’une méthode comparative, in: Histoire, épistémologie, langage, 1984, Heft 2, S. 45 – 54

Kiss, G., The Cartography of Japan during the Middle Tokugawa Era: A Study in cross-cultural Influences,  in: Annals of the Association of American Geographers, Bd. 37, 1947, hrsg. v. Brown, R., Reprint Nendeln u. Lichtenstein 1962, S. 101 – 129

Adriaan Reland (1676 – 1718), unter:
http://bc.ub.leidenuniv.nl/bc/olg/portret/content.html

Verantwortlichkeit: