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Studium/Lehre

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2025

Veranstaltungen für das 1. Studienjahr des BA-Studiengangs

Vorlesungen

Die deutsche Frage ist ein Problem, das die europäische Geschichte seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts immer wieder beschäftigt. Zuletzt hat das Problem in doppelter Hinsicht an Aktualität gewonnen: Zum einen wird seit einigen Jahren wieder verstärkt über die deutsche Nation diskutiert. Was prägt Deutschland als Nation? Zwei Extreme stehen sich in der öffentlichen Debatte gegenüber: Zum einen jene, die unter Rückgriff auf kulturelle und ethnische Nationskonzepte auf eine Abgrenzung von anderen Kulturen setzen, zum anderen jene, die die deutsche Nation in einer europäischen Konstruktion integrieren wollen. Die Vorlesung strebt eine Historisierung dieser Diskussionen an und gibt einen Überblick über die deutsche Geschichte seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts.

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Aufbauseminare

Der Wiener Kongress ordnete nach den staatlichen und internationalen Umwälzungen durch die Französische Revolution und Napoleon die gesellschaftliche und völkerrechtliche Ordnung in Europa neu. Unter dem Programm der Restauration sollten die vorrevolutionären Verhältnisse in den europäischen Staaten wiederhergestellt werden. Dazu vereinigten sich Staatsoberhäupter, Diplomaten und Beamte in Wien zu einem bis dato noch nicht da gewesenen Friedenskongress, der die europäische Nachkriegsordnung des 19. Jahrhunderts ausarbeitete und wie im Seminar diskutiert werden soll, eben nicht nur die "alte Ordnung" restaurierte, sondern in vielen Themenfeldern weiterentwickelte. Die "Deutsche Frage", die Abschaffung des Sklavenhandels, die "Barbareskenfrage", die Organisation der Flussschifffahrt, die europäische Nachkriegsordnung sind nur einige auf dem Wiener Kongress verhandelte Themen, die im Seminar besprochen werden.

Das Ziel des Aufbauseminars ist die Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Wir lesen gemeinsam wissenschaftliche Aufsätze zum Wiener Kongress und analysieren verschiedene Arten von Quellen zu diesem Thema. Voraussetzung für den Leistungsnachweis ist neben der regelmäßigen und aktiven Teilnahme, die Übernahme eines Kurzreferates und die Anfertigung einer an wissenschaftlichen Kriterien orientierte Hausarbeit.

Das Aufbauseminar ist mit der Schreibwerkstatt von Herrn Pauli Mi. 10:30-14:00 Uhr (14tägig) verknüpft.

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Schreibwerkstätte

Vertiefungsseminare/Masterseminare

Die Landung der westlichen Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 war ein welthistorisches Ereignis im Zweiten Weltkrieg. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die Beschäftigung mit dem historischen Geschehen und die Analyse der von ihm ausgehenden Erinnerungskulturen in Frankreich und Deutschland. Zu den Besonderheiten der französischen Erinnerungskultur zählt, dass die Landung und die Kämpfe gegen die deutsche Besatzungsarmee in vielfältiger Weise in Bandes Dessinées für ein breites Publikum thematisiert wurden. Das Seminar wird ergänzt durch eine Exkursion nach Paris und in die Normandie, die vom 1. bis 9. Juni 2025 stattfinden wird. Bitte beachten Sie, dass hier die Teilnahme begrenzt ist und die Teilnahme am Seminar nicht automatisch bedeutet, dass Sie an der Exkursion teilnehmen können.

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In dem Seminar sollen auf der Basis der Literatur zum Musical "Hamilton" weitere Musicals wie zum Beispiel „The Six“ untersucht werden, die Geschichten von Menschen erzählen, deren Geschichten und Sichtweisen in der traditionellen Geschichtsschreibung weniger Platz gefunden haben. Des Weiteren soll ein Thema sein, vor welchen Herausforderung solche Erzählungen stehen und wie die Studierenden Kunst analysieren, die sich geschichtlichen Fakten bedient, aber künstlerische Freiheiten nutzt, um subversive Geschichten zu erzählen.

In this seminar, we will use the literature on the musical ‘Hamilton’ to examine other musicals, such as ‘The Six’, which tell the stories of people whose stories and perspectives have been given less space in traditional historiography. Furthermore, we will discuss the challenges faced by such narratives and how students analyse art that draws on historical facts but uses artistic freedoms to tell subversive stories.

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Wissenschaft lebt vom Widerspruch, vom Austausch der Argumente, von leidenschaftlichen Debatten und oft auch vom Streit. Es gibt Wissenschaftshistoriker und –theoretiker, die Kontroversen sogar für den besten Schlüssel zum Verständnis von Wissenschaft im Allgemeinen halten. In der Geschichtswissenschaft gibt es zwar auf der einen Seite ein lebhaftes Bewusstsein für die prägenden Debatten der letzten 150 Jahre (vom Lamprechtstreit über die Fischerkontroverse bis hin zu den Debatten um Daniel Goldhagen oder die Wehrmachtsausstellung). Andererseits wird die grundlegende Kontroversität unseres Fachs aber viel zu selten kritisch reflektiert, sowohl in der Forschung als auch in der Lehre. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass auch in der breiten Öffentlichkeit kein Bewusstsein dafür vorhanden ist, dass Wissenschaft vom Widerspruch lebt.

Das Vertiefungsseminar will daher einerseits einige grundlegende wissenschaftstheoretische Probleme diskutieren; in der Hauptsache werden wir uns aber den – großen und kleinen – Auseinandersetzungen widmen, die die Geschichtswissenschaft in Deutschland geprägt haben.

Prüfungsvoraussetzungen sind regelmäßige Teilnahme und Diskussionsbereitschaft sowie ein mündliches Referat und eine schriftliche Ausarbeitung. Details werden in der 1. Sitzung besprochen.

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Ein Blick auf die Geschichte der Dritten Französischen Republik in der Zwischenkriegszeit eröffnet eine Fülle von Aspekten und Perspektiven auf diese ebenso spannende wie ereignisreiche Phase der Neuesten Geschichte Europas und der Welt. Fragen der Sicherheits- und Außenpolitik, des politischen Systems und der Überlebensfähigkeit einer Demokratie in stürmischen Zeiten oder der wirtschaftlichen Entwicklung spielen ebenso eine Rolle wie das politische Personal, Probleme der gesellschaftlichen Modernisierung und der prinzipiellen Offenheit der Geschichte: Die Dritte Republik war nicht zum Scheitern verurteilt. Darüber hinaus werden Momente eines Vergleichs mit der deutschen Geschichte in der Zwischenkriegszeit durchgehend eine Rolle spielen. – Die Annäherung an den Gegenstand wird über die gemeinsame Lektüre und Diskussion von einschlägigen Abschnitten deutschsprachiger geschichtswissenschaftlicher Darstellungen von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart erfolgen.

Das Präsenz-Seminar trägt den Charakter einer praktischen Übung im argumentativen Umgang mit wissenschaftlicher Literatur: Ihre regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme ist deshalb ausdrücklich erwünscht. Sie ist ebenso wie die Präsentation eines einschlägigen Textes Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an dem Seminar. Das Bestehen einer Abschlussprüfung erfordert darüber hinaus die Anfertigung einer schriftlichen, an wissenschaftlichen Kriterien orientierten Hausarbeit.

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Praxisseminare/Projektforen

Die Veranstaltung untersucht die Landschaft- und Umweltveränderungen auf lokaler Ebene am Beispiel von Neuss und Umgebung. Geplant ist die Behandlung eines breiten Spektrums von Themen: wie Verschwinden von Naturlandschaften durch Industrialisierung und Bevölkerungswachstum, Umweltverschmutzung, gesundheitlichen Folgen bis hin zu alten und neue Formen der Freizeitgestaltung sowie ökologischen Themen u.a. Landschaftsgestaltung und Renaturalisierung. Die genaue Auswahl der Themen wird in der ersten Stunde mit den Teilnehmern festgelegt.

Das Projektseminar findet in Kooperation mit dem Neusser Stadtarchiv und dem Neusser Clemens-Sels-Museum unter dem Motto „university meets archive and museum” statt. Es geht dabei auch um die museale Aufarbeitung und Darstellung archivalischerQuellen. Neben dem Besuch des Archivs ist auch eine Besichtigung des Geländes der 2026 kommenden Landesgartenschau geplant.

Das Projektseminar ist eine Veranstaltung mit Anwesenheitspflicht. Von den Teilnehmern wird erwartet, dass sie bereit sind, wissenschaftliches Neuland zu betreten. Teamarbeit in Kleingruppen ist möglich. Die Ergebnisse sollen in Form eines Vortrags und einer schriftlichen Hausarbeit festgehalten werden.

Hier einige Themenvorschläge:

Der Neusser Hafen: Vom Industrie- zum Freizeithafen

Gesundheitsverhältnisse und Umweltverschmutzung

Maximilian Weyhe und die Entwicklung öffentlicher Spaziergänge in Neuss

Begradigung von Erft und Rhein und Probleme des Hamfeldes

Bau und Geschichte des Neusser Lukaskrankenhauses

Der Napoleonische Nordkanal und seine Geschichte bis heute

Das Neusser Schützenfest

Von der Pferdrennbahn zur Landesgartenschau

Der Botanische Garten in Neuss

Die Entwicklung von Landschaftsschutzgebieten

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Übungen

Diese Übung richtet sich an alle, die im laufenden Wintersemester oder Sommersemester Ihre BA-Arbeit beginnen wollen. Wir behandlen, wie Sie am besten einen Zeitplan erstellen, nach Betreuer:innen suchen, welche Anforderungen an eine BA-Arbeit gestellt werden etc. Wir werden aber auch konkret erarbeiten, wie Sie eine Leitfrage formulieren. Schreibübungen und Tipps zur Stressvermeidung und Krisenprävention runden die Lehrveranstaltung ab. Die Übung bietet auch die Gelegenheit, Netzwerke zu knüpfen und sich mit Kommiliton:innen auszutauschen. 

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Zum 150. Jubiläum der Reichsgründung von 1871 wurde wieder intensiv – in Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit – über das Kaiserreich diskutiert. Gehörte es mit seinen Ansätzen der Massendemokratie und Sozialstaatlichkeit auch zur Vorgeschichte der Bundesrepublik, oder handelte es sich vielmehr um einen autoritären Obrigkeitsstaat, dessen rückständige politische Verfassung den sozialen Wandel nicht ausreichend reflektierte und stattdessen die traditionellen Eliten viel zu lange an den Schalthebeln der Macht ließ: Gab es mithin ein spezifisch deutsches Defizit an (bürgerlicher) Modernität im Vergleich mit den Staaten Westeuropas? Diese Fragen nach einem „deutschen Sonderweg” schienen in der Forschung längst ausdiskutiert, wurden jedoch in den letzten Jahren wieder neu gestellt – das Verhältnis von „Licht und Schatten”, so der Titel des jüngsten Sammelbandes zum Thema, scheint einer neuen Gewichtung zu bedürfen.

Die Übung nimmt ihren Ausgang in diesem neuerlichen Interesse am Kaiserreich und richtet ihren Fokus auf die Gesellschaft des jungen Nationalstaates, die innerhalb kürzester Zeit diverse dynamische Wandlungsprozesse auf dem Weg vom Agrar- zum Industriestaat durchlief. Behandelt werden klassische Themen der Sozialgeschichte wie die Grundzüge der Klassenbildungsprozesse, Urbanisierung oder Geschlechter- und Generationenverhältnisse, aber ebenso Mechanismen der Inklusion und Exklusion ethnischer, nationaler oder religiöser Minderheiten durch Phänomene wie Nationalismus, Antisemitismus und Militarismus. Schließlich entwickelte sich das Kaiserreich zu einer modernen Massengesellschaft mit einer diversifizierten Medienlandschaft und einem politischen Massenmarkt. Zu fragen ist dabei weniger, ob (und wie) modern das Kaiserreich war, sondern was seine Modernität ausmachte.

WICHTIGER HINWEIS: Die Übung startet erst am 25. April! Am Ende des Semesters findet ein kleines Blockseminar statt, in dem wir ausgefallene Sitzungen nachholen. Alle weiteren Informationen dazu in der 1. Sitzung.

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Masterforen/Doktorandenseminare

Sprach- und Lektürekurse

"Grund- und Aufbaukurs Französisch für Historiker*innen“ richten sich an Studierende des Fachs Geschichte, die ihre Vorkenntnisse der französischen Sprache im grammatischen Bereich auffrischen und ihren allgemeinen und fachspezifischen Wortschatz erweitern möchten, um französischsprachige Texte verstehen zu können. Der Besuch des Grundkurses ist keine Vorbedingung für den Besuch des Aufbaukurses. Die Einteilung in Grund- und Aufbaukurs beschreibt vielmehr das methodische Vorgehen.

Im Gegensatz zum „Aufbaukurs Französisch für Historiker*innen“ umfassen die wöchentlichen Veranstaltungen des Grundkurses jeweils zwei Themenbereiche, die nicht miteinander verknüpft sein müssen: 1. die Behandlung eines grundlegenden grammatischen Aspektes (z.B. Bildung und Gebrauch der Zeiten und Modi) und 2. die Übersetzung kurzer Textabschnitte mit geschichtswissenschaftlicher Thematik (Quellen, Fachliteratur, Presseartikel, Internetseiten, usw.), um Fachvokabular, Grammatikstrukturen und kulturelles Wissen im Textzusammenhang zu erarbeiten.

Da keine Abschlussklausur vorgesehen ist, wird der BN aufgrund regelmäßiger Teilnahme (Teilnahmepflicht) und aktiver Mitarbeit (Erledigung der Arbeitsaufträge) vergeben.

 

Der Sprachkurs richtet sich an Studierende des Fachs Geschichte, die das Verständnis französischsprachiger Texte mit geschichtswissenschaftlicher Thematik trainieren möchten.

Im Gegensatz zum „Grundkurs Französisch für Historiker*innen”, der in jeder Sitzung die Behandlung von grundlegenden Grammatikthemen vorsieht, steht im Aufbaukurs die Arbeit am Text im Vordergrund. Anhand von umfangreicheren Textauszügen (Quellen, Fachliteratur, Presseartikel, Internetseiten, usw.), deren thematische Ausrichtung in Absprache mit den Kursteilnehmer*innen erfolgt, wird das Leseverstehen geschult. Grammatik, Grundvokabular/Fachvokabular, Satzstrukturen und kulturelles Wissen werden dabei in der Regel textgebunden erörtert.

Auch wenn der Schwerpunkt der Sitzungen auf der Schulung des Textverständnisses liegt, werden anhand audiovisueller Materialien kleine Trainingseinheiten (mit tagespolitischer oder geschichtswissenschaftlicher Thematik) zum Hörverständnis sowie Übungen zum mündlichen Ausdruck angeboten.

Da keine Abschlussklausur vorgesehen ist, wird der BN aufgrund regelmäßiger Teilnahme (Teilnahmepflicht) und aktiver Mitarbeit (Erledigung der Arbeitsaufträge) vergeben.

Exkursionen

BA Transkulturalität. Medien - Sprachen - Texte

Weitere Informationen

Zusatzzertifikat "Deutsch-Französische Studien"

Das Zertifikat kann ab dem WS 2018/19 von Bachelorstudierenden mit der Fächerkombination Geschichte-​Frankoromanistik erworben werden. Weitere Auskünfte erteilt Dr. Friedhelm Beckmann.

Die aktuellen Lehrveranstaltungen der Neueren Geschichte entnehmen Sie bitte direkt dem Vorlesungsverzeichnis des Instituts für Geschichtswissenschaften im HIS-LSF. Bitte klicken Sie dort auf diejenigen Veranstaltungstypen, die Sie jeweils interessieren.

Sie haben dort auch Zugriff auf die Veranstaltungsankündigungen für die kommenden Semester, inkl. der von den Lehrenden erstellten Kommentare.