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Forschung | Ausstellungen | Projekte

Forschung

Forschungsreisen in kolonialen Kontexten – Die Beschaffungskontexte der musealen Bestände „Thorbecke 1911-13“

Gefördert durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste (DZK) in Kooperation mit den Museen Rautenstrauch-Joest-Museum | Kulturen der Welt Köln, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und Université de Dschang (Kamerun)

Projektlaufzeit: Dezember 2022 bis November 2024

Ansprechpartnerin: Yagmur Karakis

Das Projekt beschäftigt sich mit der heterogenen (verstreuten) „Sammlung Thorbecke 1911/12", dem bisher ungeklärten Verbleib von Human Remains sowie der geographischen und naturkundlichen (Daten-)Sammlungen, die dem Geografen Franz Thorbecke zugeschrieben werden. Er hatte während der „Forschungsreise der Deutschen Kolonialgesellschaft nach Kamerun“ (1911-13) für verschiedene Einrichtungen in Deutschland ,Sammlungsdienste‘ übernommen. Der Schwerpunkt des „Sammlungsgebietes“ (Tikar-Ngambe) und damit der größte Anteil der Sammlung ist bisher unbearbeitet. Daher legt das Projekt gleichzeitig eine historische Kontextforschung zum Besitzwechsels des oben beschriebenen Konglomerats von Objekten, aber auch Subjekten vor. Die Aneignungs- bzw. Erwerbungskontexte der o.g. Objekte bzw. Individuen sollen anhand einer mikrohistorischen Analyse mit verschiedenen Quellentypen auf das Einwirken von systematischer und direkter Gewalt, unter explizitem Einbezug der Perspektiven von Communities of Implication bewertet werden. Die exemplarische und mikrohistorische Untersuchung dieser "Forschungsreise" kann zeigen, wie sich die zwar jedes Mal individualisierbaren Reisen und Erwerbungskontexte strukturell in die koloniale Situation einfanden.

Weitere Infos zum Projekt: p-r-ogress

Düsseldorfer Kolonialgeschichte

Gefördert durch die Stadt Düsseldorf.

Projektlaufzeit: Juli 2023 bis Juni 2026

Ansprechpartner: Lukas Sievert

Wie waren die Stadt Düsseldorf und das Rheinland an der Kolonialgeschichte Deutschlands beteiligt? Das Projekt „Düsseldorfer Kolonialgeschichte“ will dieser Frage mit einem regional globalen Ansatz auf den Grund gehen. In den letzten Jahren erfuhr die deutsche Kolonialgeschichte neue Aufmerksamkeit durch die Geschichtswissenschaft. Die wichtige Wirtschaftsregion des Rheinlandes mit der Stadt Düsseldorf im Zentrum verfügte im föderativ geprägten Deutschland schon früh über einen eigenen globalen Ausblick. Die Suche nach Rohstoff- und Absatzmärkten brachte Düsseldorfer Unternehmen und Individuen nach Afrika, Asien, Amerika und Ozeanien. Während, aber auch vor der formalen deutschen Kolonialherrschaft waren sie in einem zunehmend von europäischen Kolonialreichen geprägten Weltwirtschaftssystem global aktiv. Gleichzeitig waren Düsseldorfer Industrielle in regionalen und nationalen Vereinen der kolonialen Agitation organisiert und prägten diese maßgeblich mit, etwa dem „Westdeutschen Verein für Kolonisation und Export“, der 1881 in Düsseldorf gegründet wurde.

Die Studie setzt daher ausgehend von der Stadt Düsseldorf Mitte des „Langen 19. Jahrhunderts“ an. Die globalen Verbindungen der Düsseldorfer und rheinischen Wirtschaft sollen im imperialen Kontext nachvollzogen werden. Dabei wird die Düsseldorfer Kolonialgeschichte in den imperialen Diskurs Europas und den nationalen Diskurs Deutschlands eingeordnet. Das auf drei Jahre angelegte Projekt will somit einen Beitrag für die regionale Geschichte Düsseldorfs leisten und das Verständnis der deutschen Kolonialgeschichte um eine regional-rheinische Perspektive erweitern.

Human Remains aus Kamerun in deutschen Institutionen

Gefördert wird das Forschungsprojekt durch das DAAD Stipendium "German Colonial Rule" , mit finanzieller Förderung des Auswärtigen Amt (AA).

Projektlaufzeit: 2023 - 2026

Ansprechpartnerin: Julie Laurissa Likondem Lekeufack

Die kamerunische Doktorandin Julie Laurissa Likondem Lekeufack wird unter der Betreuung von Prof. Dr. Stefanie Michels ein Forschungsprojekt zum Thema „Human Remains aus Kamerun in deutschen Institutionen“ durchführen. Sie wird dazu vier Jahre in Düsseldorf verbringen. Ihr Zweitbetreuer ist Prof. Dr. Albert Gouaffo von der Universität Dschang in Kamerun, der bereits viele Jahre die Düsseldorfer und rheinische Kolonialgeschichte erforscht. Einige Ergebnisse des Kooperationsprojektes zwischen den Universitäten Düsseldorf und Dschang gibt es hier.

Ausstellungen

Koloniale Verbindungen: Rheinland/Grasland - Deutschland/Kamerun

Die von Frau PD Dr. Stefanie Michels, Jun.-Prof. Dr. Martin Doll und Studierenden entwickelte Ausstellung „Koloniale Verbindungen: Rheinland/Grasland - Deutschland/Kamerun“ zeigte 2017 in Düsseldorf (Deutschland) und 2018 in Dschang (Kamerun) die enge koloniale und postkoloniale Vernetzung zwischen den Regionen auf. Im Rahmen der Ausstellung haben Studierende und Lehrende kurze Artikel und Filme erarbeitet, die Sie sich hier anschauen können.

Projekte

Sammlung Stolzenberg

„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."                                   Heinrich Heine

Ganz in diesem Sinn vermacht Harald Stolzenberg als Freund und Förderer der HHU, in Kooperation mit der Gesellschaft von Freunden und Fördernden der HHU Düsseldorf, dieser einen Teil seiner umfangreichen Buchsammlung.  Im Mai 2022 begann das Arbeitsprojekt. Die Schenkung umfasst 205 Bücher und eine DVD, die im Oktober 2022 an der Heinrich-Heine-Universität ankamen. Die Buchsammlung beinhaltet eine Genrespanne von (Historien-) Romanen, Comics, Kriminalgeschichten, Bildbänden, Ausstellungs- katalogen bis zu Forschungsliteratur. Ehemals waren diese Genre in 10 weiter nutzbare Kategorien unterteilt: General, East India Company, Biographies, India, China/Hong Kong, andere Asiatische Länder, Nord Afrika, Afrika, Australien und Andere, die in Form eines Karteikastens schon vor der Ankunft der Schenkung eingesehen werden konnten. Als Arbeitsbereich für Globalgeschichte, haben wir uns über die Aufgabe diese Schenkung für die Nutzung aller Interessierten vorzubereiten sehr gefreut. Ein Großteil der Sammlung wird aktuell laufend in den Bestand der ULB übernommen und kann zu Teilen bereits ausgeliehen werden. Ab Ende Mai 2023 ist die Ausleihe der verbliebenen Bücher, sowohl für Studierenden, Mitarbeitenden, als auch Interessierte, in der Handbibliothek des Arbeitsbereich möglich. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Einsicht in den Bestand der Handbibliothek: hier.

Ausleihe: Während der vorlesungsfreien Zeit findet die Ausleihe nur auf Anfrage statt.  Geb. 24.21 Etage 03 Raum 87

Während dieser Zeit besteht auch die Möglichkeit sich vor Ort Bücher anzusehen und an einem freien Tisch ruhig mit der Literatur zu arbeiten. Auf Grund von knappen Raumkapazitäten, können wir Ihnen keinen eigenen Leseraum anbieten.

Bei Rückfragen zu dem Projekt oder zu Ausleihmöglichkeiten, wenden Sie sich bitte an Hannah Pohlen.

Verantwortlichkeit: