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Workshop Prag

The Monastery of St. George’s in Prague: Liturgy, Music, Art and Manuscripts in their European Setting (18.07.–21.07.2022)

Im Mittelpunkt des Workshops, der Forscherinnen und Forscher aus Tschechien, Österreich, Spanien, England, Deutschland und den USA versammelte, die aus der Perspektive verschiedener Disziplinen zu spätmittelalterlichen Frauenkonventen arbeiten, stand die bisher wenig erforschte Bibliothek des im 10. Jahrhundert gegründeten hochadeligen Frauenklosters St. Georg auf Hradschin in Prag (sv. Jiří na Pražském hradě), des ersten Benediktinerinnenklosters in Böhmen. In insgesamt zehn von angeregten Diskussionen begleiteten Vorträgen am Tagungsort, in der Vila Lanna (Prag), wurden die Geschichte des Konventes, sein Umfeld und die liturgischen Praktiken näher beleuchtet und das Georgskloster als äußerst lohnendes Forschungsfeld vorgestellt. Als besonderes Highlight war es möglich, die außerhalb Tschechiens kaum bekannten Handschriften des Georgklosters im Clementinum, der heutigen Nationalbibliothek Tschechiens, gemeinsam unter der kundigen Leitung Renata Modrakovás zu diskutieren: Allen voran die ‚Bibliothek Kunigunde von Böhmens‘ († 1321), Tochter des böhmischen Königs Otakar II. Přemysl, aber auch der Äbtissin Kunhuta von Kolovrat († 1401). Zu bestaunen waren unter anderem prachtvolle weitere Handschriften des Clementinums.  

Den Abschluss des Workshops bildete der Besuch der Konventskirche des Georgsklosters. Der während der vielen Jahrhunderte seines Bestehens immer wieder umgestaltete und mit zahlreichen Malereien mehrfach neu ausgeschmückte Bau ist Teil der Prager Burganlage und liegt, mit Blick auf die gotische Kathedrale, gleich neben dem Königspalast. Hier zeigte sich noch einmal eindrücklich, wie nah die Benediktinerinnen von St. Georg dem böhmischen Machtzentrum auch räumlich standen.

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