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Sommerakademien

Sommerkurs Handschriftenkultur 2022

Vom 4. bis 10. September 2022 findet an der Universitätsbibliothek Leipzig in Kooperation mit dem Mediävistenverband der 8. Sommerkurs für Handschriftenkultur statt, in dem mittelalterliche Schriftquellen anhand von Originalhandschriften untersucht werden. Nähere Informationen finden Sie hier.


14. Interdisziplinäre Mediävistische Sommerakademie 2016

Weitere Informationen zu dieser Sommerakademie finden Sie auf den Seiten des Mediävistenverbandes.


13. Interdisziplinäre Mediävistische Sommerakademie 2015

Vom 21.–25. September 2015 fand die inzwischen 13. Interdisziplinäre Sommerakademie in Kooperation des Mediävistenverbands e.V., der RWTH Aachen, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Bergischen Universität Wuppertal und den Monumenta Germaniae Historica (MGH) statt. Die Akademie stand in diesem Jahr unter dem Thema Mittelalterliche Biographien. Vitae und Gesta.


12. Interdisziplinäre Sommerakademie 2014

„Schriftlichkeit am päpstlichen Hof“

Die diesjährigen Sommerakademie wurde erneut von den Universitäten Aachen, Düsseldorf und Wuppertal sowie den Monumenta Germaniae Historica in Kooperation mit dem Mediävistenverband durchgeführt. Die Federführung lag dieses Mal bei den MGH. Es war die zweite Sommerakademie mit einer dezidiert paläographisch-editorischen Ausrichtung. Erneut lagen zahlreiche Bewerbungen aus dem In- und Ausland vor, von denen 22 berücksichtigt werden konnten. Diese 22 Studierenden widmeten sich vom 28. Juli bis zum 1. August in München dem Thema Schriftlichkeit am päpstlichen Hof in einer Mischung aus Einführung in einzelne Themenbereiche und praktischen Leseübungen an Briefen, Urkunden, Handschriften und Fragmenten in ihrer originalen Gestalt.


Aus der Vielfalt der Schriftlichkeit am päpstlichen Hof konnten aufgrund der begrenzten Zeit nur einige Beispiele herausgegriffen werden. So widmete sich die Sektion unter der Leitung von Eva Schlotheuber (Düsseldorf) der Poenitentiarie und der Aufarbeitung ihrer Akten im Repertorium poenitentiariae Germanicum mit dem Fokus auf erzwungenen Klostereintritten in Frauenkonventen. Auch die beiden folgenden Sektionen stellten offizielle Dokumente der Kurie und ihrer Beauftragten in den Vordergrund. So bot  Irmgard Fees (München) einen luziden Überblick über die Entwicklung und Ausdifferenzierung der Papsturkunden im Hochmittelalter und Harald Müller (Aachen) führte die Sommerakademieteilnehmerinnen und -teilnehmer anhand konkreter Stücke in die delegierte Gerichtsbarkeit ein. Briefsammlungen im kurialen Umfeld thematisierte Karl Borchardt (München) anhand der Briefsammlungen nach Petrus de Vinea. In dieser Sektion trat am Beispiel ausgewählter und zu kollationierender Stellen zunehmend das editorische Handwerk in den Vordergrund. Die restlichen drei Sektionen widmeten sich der Schriftlichkeit über Päpste und aus deren eigener Feder. So verdeutlichte Jochen Johrendt (Wuppertal) anhand der Gesta Innocentii den genrespezifischen Zugang der Papstviten zu ihren Protagonisten, während die beiden letzten Sektionen Werke des Eneas Silvio Piccolomini behandelten, Martin Wagendorfer (Innsbruck) die Historia Austrialis und Duane Henderson (München) den Dialogus de donatione Constantini. Und auch hier standen paläographische Übungen und der editorische Umgang mit den konkreten Textzeugen im Vordergrund.
Einen Höhepunkt der Sommerakademie bildete der Besuch der durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den MGH. Nach einem herzlichen Empfang und einer Einführung in Institutsgeschichte und -aufgaben durch Martina Hartmann führte Arno Mentzel-Reuters in die Bibliothek und das Archiv der MGH ein. Den Abschluss bildete die Umsetzung des bisher Behandelten an Originalen anhand von bei den MGH verwahrten Fragmenten von Handschriften aus dem 9. bis 15. Jahrhundert.


Insgesamt empfanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Mischung aus thematischen Einführungen, praktischen (Lese-)Übungen, theoretischer Reflexion, Einübung von Editionstechniken und der Übung an Originalen als sehr gelungen. Dies sowie die vergleichsweise hohe Zahl der Bewerber bestärken die Veranstalter darin, das Format fortzusetzen.

Martina Hartmann      Jochen Johrendt      Harald Müller      Eva Schlotheuber


11. Interdisziplinäre Sommerakademie 2013

„Distanzen überwinden. Briefkommunikation und Briefdokumentation im Mittelalter“

Die diesjährigen Sommerakademie, die von den Universitäten Aachen, Düsseldorf und Wuppertal in Kooperation mit den Monumenta Germaniae Historica und dem Österreichischen Historischen Institut in Rom sowie dem Mediävistenverband durchgeführt wurde, stieß auf großes Interesse. Insgesamt lagen 50 Bewerbungen aus dem In- und Ausland vor, von denen 25 berücksichtigt werden konnten. Diese 25 Studierenden widmeten sich vom 7. bis 11. Oktober in Düsseldorf dem Thema Briefe im Mittelalter in einer Mischung aus Einführung in einzelne Themenbereiche und praktischen Leseübungen an Briefen und Urkunden in ihrer originalen Gestalt.

Zur Gestaltung der Lehreinheiten konnten ausgewiesene Experten gewonnen werden. Den Reigen eröffnete Martina Hartmann (MGH, München) mit dem Briefbuch Wibalds von Stablo, so dass bereits in der ersten Einheit nicht allein die Quelle in ihrer konkreten Überlieferung im Vordergrund stand, sondern auch die Frage nach einer angemessenen Aufbereitung in Form einer Edition. Nach einer kurzen Einführung in Leben und Werk lasen und übersetzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur eine Passage aus dem Briefbuch Wibalds, sondern ebenso aus der Parallelüberlieferung eines Briefes. Diese Kombination aus der Einübung grundlegender Fähigkeiten beim Umgang mit Quellen in ihrer originalen Gestalt und dem Reflektieren über die Aussagekraft der konkreten Überlieferungsform bildeten auch das zentrale Moment der weiteren Lehreinheiten. Dabei wurde ein Bogen vom 12. Jahrhundert bis zum Ausgang des Mittelalters geboten. Florian Hartmann (Bonn) behandelte die artes dictandi zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert, Rainer Murauer (ÖHI, Rom) die Register Papst Innozenz’ III., Matthias Thumser (FU Berlin) kuriale Briefsammlungen am Beispiel des Thomas von Capua, Jochen Johrendt (Wuppertal) Abschriften der Gesta Innocentii aus dem 14. Jahrhundert, Eva Schlotheuber (Düsseldorf) niederdeutsch-lateinische Briefe von Benediktinerinnen aus Lüne und Harald Müller (Aachen) humanistische Briefe am Beispiel der Briefsammlung des Nikolaus Ellenbog. Die dabei angewandte Mischung aus praktischen (Lese-)Übungen und theoretischer Reflexion wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als gelungen empfunden.


Den Höhepunkt des Umgangs mit Quellen in ihrer originalen Überlieferung bildete am Donnerstagvormittag ein Besuch der ULB Düsseldorf, bei dem die theoretisch und anhand von Papierkopien und Digitalisaten erworbenen Kenntnisse an Originalhandschriften vertieft werden konnten. Nach einer Einführung durch die Dezernatsleiterin, Frau Katharina Talkner, wurden die Studierenden auf fünf Tische verteilt und konnten so im Rotationsprinzip nicht nur einzelne Handschriften aus nächster Nähe betrachten, sondern durch den Restaurator der ULB Düsseldorf zusätzliche Einblicke in die Materialität von Pergamenthandschriften gewinnen. Auf den anderen Tischen konnten die Teilnehmer folgende Handschriften genauer betrachten: B 78 (Register Gregors I., Nordfrankreich oder Werden (?), 9. Jh., 2.-3. Drittel), D 1 (Sakramentar, Westfränkisch/Nordwestdeutschland, um 867/72), B 3 (fol. 305v: Kanonissenbrief, Ende 9. Jh.: Bitte um Erlaubnis, Nachtwache halten zu dürfen, um lateinisch zu deklinieren und beten zu dürfen), B 51 (Cassian, De institutione coenobiorum; Collationes: Hs. aus zwei Teilen: 12. u. 14. Jh.), B 67 (theologische Sammelhandschrift, Kloster Altenberg, 13. Jh.), D 11 (Graduale, Soest, Ende 14. Jh. oder um 1400), B 84 (Sammelhandschrift u. a. mit Briefen von Petrus Damiani, 1367-1490) sowie C 93 (Sammelhandschrift aszetischer Schriften, um 1425/30) und die beiden Fragmente K03:H03 (Hoger von Werden? Werden, kurz vor 900), K04:003 (Rudolf von Ems, Barlaam und Josaphat, Heisterbach, 2. H. 13. Jh.).

Nach außen öffnete sich die Sommerakademie zudem durch einen öffentlichen Abendvortrag von Peter Orth (Köln) mit dem Titel „Auch längere Briefe lege ich nur widerwillig beiseite. Oder wie man im Mittelalter schöne Briefe schreibt“. Er verdeutlichte, dass in hochmittelalterlichen Briefsammlungen spätantike Autoren in wesentlich größerem Umfang benutzt wurden, als dies bisher angenommen oder in den entsprechenden Editionen ausgewiesen wurde. Die vergleichsweise hohe Zahl der Bewerber sowie die sehr positive Resonanz bestärken die Veranstalter darin, das so beschriebene Format fortzusetzen.

Eva Schlotheuber          Jochen Johrendt          Harald Müller

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