Editionsprojekt "Netzwerke der Nonnen"
Interdisziplinäres Verbundprojekt der University of Oxford und der Herzog August Bibliothek Wolffenbüttel
Aktuelle Förderphase 2025 bis 2028, gefördert durch das Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Klosterkammer Hannover und die Fritz Thyssen Stiftung
Über das Projekt
Ziel des Forschungsprojekts ist es, die in Umfang und Zuschnitt einzigartigen und in der Forschung wenig bekannten Briefbücher der Benediktinerinnen des Klosters Lüne zu erschließen und die in die Zeit nach der großen spätmittelalterlichen Reform zurückreichende älteste Handschrift mittels einer kritischen Edition in digitaler und gedruckter Form zugänglich zu machen.
Die in Latein, Niederdeutsch und einer charakteristischen niederdeutsch-lateinischen Mischsprache verfassten Briefe erweitern erheblich das zur Verfügung stehende Corpus an Texten, die im Mittelalter von Frauen selbstständig verfasst wurden. Diejenigen Frauenkonvente, bei denen die Klosterreform eine strenge Klausur durchsetzen konnte, sind hinsichtlich ihrer Kommunikationspraxis besonders aufschlussreich, da sie existentiell auf schriftliche Kommunikation sowohl in praktisch allen Lebensfragen als auch bei der Verwaltung der oft großen Grundherrschaften und bei der Wahrnehmung von Pfarr- und anderen Rechten angewiesen waren.
Dass diese besondere Situation der Kommunikation von Nonnen bislang kaum von der Forschung berücksichtigt worden ist, liegt einerseits an der vielfach fragmentarischen Quellenlage und andererseits daran, dass das Wissen um interne Verhältnisse, externes Agieren sowie gesellschaftliches und kulturelles Wirken von Frauenkonventen auch insgesamt noch lückenhaft ist. Bisher sind aus dem Spätmittelalter nur deutlich kleinere Sammlungen bekannt, die zudem überwiegend aus süddeutschen Frauenklöstern stammen.
In Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der University of Oxford.
Medienecho
Radiobeiträge
Klosterarchiv Lüne, HS 15, der erste von drei Bänden mit Briefen von ca. 1483 bis 1535.
Klosterarchiv Lüne, HS 15, der erste von drei Bänden mit Briefen von ca. 1483 bis 1535.
Klosterarchiv Lüne, HS 15, der erste von drei Bänden mit Briefen von ca. 1483 bis 1535.