Exkursion nach Buchenwald
In diesem Sommersemester veranstaltete der Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte eine Exkursion zur Gedänkstätte Buchenwald bei Weimar. Für eine Woche reisten Studierende der HHU mit Lisa Reich und Rene Emmendörffer nach Weimar. Täglich besuchte die Exkursionsgruppe die Gedenkstätte und erhielt neben spannenden Führungen auf dem Gelände, auch Einblick in das Archiv.
Ort des Gedenkens:
Im Juli 1937 ließ die SS auf dem Ettersberg bei Weimar ein neues Konzentrationslager errichten. In dem als Haftstätte zur Zwangsarbeit betriebenen KZ wurden politische Gegnerinnen und Gegner, Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Wohnungslose, Zeuginnen und Zeugen Jehovas und Vorbestrafte interniert. Schon bald nach Kriegsbeginn wurden Menschen aus ganz Europa nach Buchenwald deportiert. Insgesamt waren etwa 280.000 Menschen im KZ und den über 139 Außenlagern inhaftiert. Das KZ Buchenwald auf dem Ettersberg war gegen Kriegsende das größte KZ im Deutschen Reich, in dem über 56.000 Menschen starben.
Am 11. April 1945 wurde Buchenwald von amerikanischen Truppen befreit. Im Lager selbst kam es bereits zuvor zu Selbstbefreiungsaktionen von Häftlingen. Nach Abzug der US-Truppen übernahm die sowjetische Militäradministration das Lager und nutzte es bis 1950 vorrangig als Internierungsstätte von lokalen Funktionsträgerinnen- und träger der NSDAP. Im sogenannten Sowjetischen Speziallager Nr. 2 starben von 28.500 Insassinnen und Insassen über 7000 an den Folgen ihrer Haft.
Seit 1958 ist Buchenwald ein Ort der Gedenkens. Als „Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald” gedachte sie bis 1989 vor allem an den kommunistischen Widerstand. Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde die Gedenkstätte neu konzipiert. Neben der Geschichte des Konzentrationslagers, wurde auch die Geschichte des Sowjetischen Speziallagers aufgearbeitet. Die Gedenkstätte Buchenwald gilt als Ort und Vermittler der Erinnerungs- und Gedenkkultur.