Zeitgeschichte Tschechiens
Zeitzeugen berichten aus der Zeitgeschichte Tschechiens
In einem Blockseminar zur Zeitgeschichte Tschechiens befragten Studierende der HHU zwei Zeitzeugen: Miroslav Kunštát und Kristina Larischova.
Miroslav Kunštát erzählt nicht nur seine eigene Geschichte, sondern nimmt uns mit in die Geschichte seiner Mutter, die sich als junge kommunistische Aktivistin gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg engagierte und dafür mit Verhaftung und Zwangsarbeit im Frauen-KZ Ravensbrückbestraft wurde. Mit diesen Erfahrungen im Gepäck übernahm sie eine führende Rolle in der Kommunistischen Partei der ČSSR.
Miroslav Kunštát berichtet von seiner Kindheit und seinem Erleben des Prager Frühlings 1968 aus dieser besonderen Perspektive, aber auch davon, wie er sich von den Werten seiner kommunistischen Eltern abwandte und sich der Dissidentenbewegung anschloss. Aus diesem Blickwinkel berichtet er von seiner aktiven Teilnahme an Demonstrationen, die schließlich zur sogenannten „Samtenen Revolution“ geführt haben. Durch seine Kontakte wurde er schließlich ins Beratergremium des Nachwendepräsidenten Vaclav Havel berufen.
Als Historiker und Zeitzeuge berichtet er im Gespräch mit Studierenden nicht nur von den Ereignissen selbst, sondern ordnet sie auch immer wieder in größere Zusammenhänge ein.
Den Abschluss unserer vierteiligen Serie bildet ein Gespräch mit der heutigen tschechischen Generalkonsulin in Düsseldorf Kristina Larischova, die eine engagierte Kulturbotschafterin Tschechiens ist und als solche den Weg Tschechiens in die Europäische Union beschreibt und als Kennerin der deutsch-tschechischen Beziehungen eine Insiderperspektive auf die Probleme und Chancen unserer Gegenwart ermöglicht.
Im Laufe unseres Themenmonats Tschechien, in dem sich die Samtene Revolution zum 36. Male jährt veröffentlichen wir in vier Podcastfolgen diese spannenden Einblicke in die Zeitgeschichte Tschechiens.
Wir danken dem Medienlabor der HHU und natürlich unseren Zeitzeugen.
Im ersten Teil unserer Podcastreihe zur Zeitgeschichte Tschechiens erzählt unser Gast Miroslav Kunštát uns die Geschichte seiner Mutter, Miroslava Majerová-Kunštátová. Als junge Kommunistin war sie aktiv im Widerstand gegen die deutschen Besatzer, was schließlich zu ihrer Festnahme und Inhaftierung im September 1941 führte - bis zu ihrer Flucht 1945 musste sie im KZ Ravensbrück Zwangsarbeit leisten. Die Erfahrungen der Haftzeit prägten ihre weiteren Jahre und ihre Karriere in der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei während der Nachkriegszeit.